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Patriots Punter Zoltan Mesko ärgert sich über ein verpasstes Field Goal, die Arizona Spieler Justin Bethel, Adrian Wilson, und Patrick Peterson am Feiern.

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Seattle düpiert Dallas und zeigt einmal mehr die Unberrechenbarkeit der Cowboys auf. Seahawks Running back Marshawn Lynch in Aktion.

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Seattle ging aus der Preseason ungeschlagen hervor. Das sagt freilich nicht allzu viel aus, aber zumindest deutete es an, dass sie irgendwo bei der Musik dabei sein könnten. Nach der ersten Niederlage glaubte man das eher nicht mehr, kam diese ja noch dazu gegen den Divisons-Rivalen aus Arizona. Und die Cardinals sind wahrlich kein Gradmesser. Meint man. Nach der zweiten Spielwoche bietet sich ein anderes Bild.

Die Cards fuhren nach Foxboro und schlugen dort die Patriots, die das Spiel gleich mehrmals aus der Hand gaben. In der finalen Phase der Partie vergaben sie nach einem Touchdown zum 18:20 zunächst eine 2-Point-Conversion und danach auch noch ein Fieldgoal. Zwischenzeitlich wurde ihnen auch noch ein weiterer Touchdown wegen eines Holdings aberkannt. Trotzdem, oder gerade deswegen (eigenes Unvermögen) geht der Sieg der Wüstenvögel in Massachusetts eigentlich in Ordnung. Damit führt Arizona die NFC West sogar an, vor den ebenfalls noch ungeschlagenen 49ers, die mit Detroit auch einen starken Gegner in die Schranken weisen konnten. Apropos NFC West: Die hätte man vor zwei Jahren am liebsten noch zu gesperrt, derzeit ist sie die Division mit den geteilten meisten Siegen (6) und die einzige mit zwei ungeschlagenen Mannschaften.

Auf die Nase gefallen

Wenn von Unvermögen die Rede ist, da sind die Cowboys meist nicht sehr weit. An sich ärgerten wir uns bei Puls 4 ein wenig über unsere Spielauswahl. Dachten wir vor Woche 1 noch Seattle-Dallas könnte eine durchaus interessante Partie werden, waren wir uns der Sache danach nicht mehr ganz so sicher. Der Superbowl-Besieger gegen die, die gerade in Phoenix verloren hatten? Na ja... Doch alles wurde gut. Zumindest wurde es recht amüsant. Das Spiel hatte kaum begonnen, da stand es bereits 10:0 für Seattle. Ein Felix Jones Fumble beim Kickoff-Return und ein geblockter Punt bereiteten das auf. Ich sage es ja immer wieder: Wichtig sind die Special Teams, dann auch die Special Teams und - nicht zu vergessen - die Special Teams. Sonst wird man schnell zum einsamen Cowboy unter lauter Indianern.

Zwar konnte Dallas ein Ausrufezeichen setzen und mit einem Touchdown von Miles Austin die Partie bis zur Halbzeit offen halten, danach fiel aber nicht nur das Satellitensignal aus, sondern auch das Team aus Texas. Als das Bild wieder da war, kehrte mit ihm auch die Action zurück. Touchdowns von Anthony McCoy und Marshawn Lynch besiegelten das Schicksal der Gäste aus dem Süden. Dallas schaffte es dabei so auszusehen, als würden sie jede Sekunde gefährlich werden. Die Gefahr blieb aber potentiell und theoretisch, denn die Defense der Seahawks hatte auf Romo & Co stets ihre Hände drauf. Dallas sah in Seattle genau ein Mal die Redzone der Seahawks von innerhalb. Im letzten Spielzug fiel Fumble Felix nämlich an der SEA 19 von selbst auf die Nase. 'Nuff said.

Welchen Manning hätten sie gerne?

Einen kleineren Betriebsunfall gab es auch bei den Broncos. Zwar ist es natürlich erlaubt bei den heuer erneut recht motiviert wirkenden Falcons zu Hause zu verlieren, noch dazu eh recht knapp, aber Peyton Manning sah dabei einfach gar nicht gut aus. Damit meine ich nicht nur die drei Picks die er warf, sondern die Tatsache, dass kein einziger langer Pass ankam, so selten er es auch versuchte. Eine der vielen Stärken Mannings, das Big Play Potential, kann er damit derzeit augenscheinlich (noch) nicht abrufen. Das Team sagt selbst, er ist nicht zu 100 Prozent fit, aber fast. Die Frage ist, ob er jemals wieder „der Peyton Manning" wird, oder auf Pässe in die Halbdistanz limitiert bleibt. Das wäre dann Tim Tebow in der Oldtimer Version minus den angeblich von oben gesteuerten Optimismus-Läufen. Das wollte man dann doch eher nicht kaufen. Als nächstes kommt Houston auf die Broncos zu, womit man ein Honigschlecken in Woche 3 völlig ausschließen kann. Das sind die Texaner, die wirklich beißen und nicht nur bellen.

Anders (besser) machte es Bruder Eli Manning mit seinen Giants. Der kann etwas, was viele andere Quarterbacks so nicht können: Wenn das Wasser einem über dem Hals steht, es einfach mit kräftigen Schlücken weg zu trinken. So gesehen gegen Tampa. Wie Peyton hatte er drei Picks geworfen, die Giants lagen 16:27 vor dem letzten Seitenwechsel zurück und gewannen das letzte Quarter 25:7. Als hätte man nie etwas anderes vor gehabt, als zuzuwarten. Manning warf 51 Mal (!), komplettierte 31 Pässe für 510 Yards und zu den drei Picks gesellten sich so auch noch drei TDs. Es gab dazu auch schlechte Nachrichten: WR Hakeem Nicks (zehn Catches, 199 Yards, TD), so wie RB Ahmad Bradshaw sind raus. Alle vier Experten von NFL Network tippten vor dem Thursday Night Game der Giants in Charlotte daher auf einen Sieg der Panthers auf Short Rest (Sonntag ein Sieg gegen NO). Dann ließ Tom Coughlin allerdings RB Andre Brown (113 Rushing, zwei TDS), WR Ramses Barden (neun Catches, 138 Yards) und TE Martellus Bennett (sechs Catches, 73 Yards, TD) auf Carolina los und der Katzenjammer war perfekt. 36:7 gewinnen die New Yorker in North Carolina, Cam Newton macht Schlagzeilen mit Interceptions. Sophomore Slump wie aus dem Bilderbuch. Derzeit.

Washington verliert, die Aints vor einem Comeback

Das zweite Spiel des als neuen Cam Newton (so schnell kann's gehen) gefeierten Robert Griffin III verlief für die Redskins nicht nach Wunsch. An Griffin lag es aber nicht, dass Washington mit 28:31 den St. Louis Rams unterlag. RG3 machte 288 Yards, drei Touchdowns und warf einen Pick. Sein Gegenüber Sam Bradford überzeugte mit 320 Offensive Yards und ebenfalls drei TDs zu einer INT. WR Danny Amendola fing 15 Bälle für 160 Yards (!) und einen TD, verursachte mit einem Fumble allerdings auch die frühe Führung der Skins. Die Defense der Hauptstädter versuchte zwar Druck auf Bradford auszuüben (zwei Sacks), ließ am Ende aber 452 Yards gegen die nicht gerade brandgefährliche Offense von St. Louis zu, was eindeutig zu viel ist. Im ersten Spiel gegen Detroit kamen Bradford & Co gerade Mal auf 250 Yards, was schon eher dem gewohnten Leistungsvermögen der Rams entspricht.

So richtig böse beginnt die Saison für einen zumindest kleinen Mitfavoriten. Die New Orleans Saints, ohne ihrem gesperrten Headcoach Sean Payton, sind ein Schatten ihrer selbst. Gegen diese Defense lief es für Newton letzten Sonntag noch richtig gut. Auf der Gegenseite könnte Drew Brees auch aus allen Rohren feuern, was er auch probiert, aber wenn hinten alles offen ist, dann langt es einfach nicht. Der Superbowl MVP des Jahres 2010 passte bisher 101 Mal, davon 55 Mal komplett, für 592 Yards, vier TDs und drei Picks. Das ist nicht ganz zu vergessen, sah allerdings auch schon mal deutlich besser aus. Bei den Saints läuft derzeit wenig zusammen, sie am Sonntag einen Pflichtsieg gegen Kansas City einfahren müssen, sonst kann man sich die Playoffs von der Backe putzen und das S im Namen wieder in den alten Koffer packen.

Grauslich gewinnen

Den Terminus „Ugly Win" definieren gerade die Philadelphia Eagles neu. Nach dem verwunderlichen 17:16 Erfolg, über die ewigen Hinterbänkler aus Cleveland in Runde 1, hätte man meinen können, dass Baltimore dann doch einen Nummer zu groß für Philadelphia sei. Doch die Ravens wurden gut eingevickelt. Ein Michael Vick mit über 400 Yards Offense zwei TDs und zwei Picks, der wie sein Gegenüber Joe Flacco auch ein Mal fumbelte, reichten zum zweiten Sieg in Folge mit nur einem Punkt Vorsprung. Der Erfolg war zwar von seiner Entstehung her grausam, wäre er auch für die Ravens gewesen (ein Tie wäre gerecht gewesen), das Spiel selbst war dafür aber randvoll mit amüsanten, teils auch obskuren Momenten und Situationen. NFL Gamepass Besitzern sei ein kondensierter Durchlauf dieses Spaßes ans Herz gelegt.

Was sonst noch geschah

Zwei Siege in Serie in der AFC für die Houston Texans und San Diego Chargers. Wobei die Gegner bisher mit Miami und Jacksonville bzw. Oakland und Tennessee überschaubar stark waren. Die Nagelproben folgen. Die Texans fahren nach Denver, die Chargers empfangen die ebenfalls noch ungeschlagenen Falcons.

Es gibt den ersten Sieg der Colts mit Andrew Luck zu vermelden. Mit Minnesota kann man das ja machen, mit dem nächsten Gegner Jacksonville eventuell auch noch. Nach der frühen Bye wird es dann aber mit Green Bay und den Giants wieder ungemütlich. Da in der AFC South bis auf Houston sich alles nach unten orientieren muss, ist der zweite Platz für Indy am Ende gar nicht so unrealistisch.

In der NFC North hat sich zwischen Woche 1 und 2 alles umgedreht. Da standen bis auf Green Bay alle vor dem vergangenen Wochenende mit einem Sieg da, nun sind alle vier in der Division bei 1-1. Angesichts des bisher Gezeigten könnte das lange Zeit ein Dreikampf zwischen den Packers, Bears und den Lions bleiben. Man verzeihe mir in Wien, dass ich die Vikings nach wie vor in die Klasse Leichtgewicht einordne. Das ist wie in Jacksonville, nur halt bei üblem Wetter.

Puls 4 zeigt HOU@DEN

Am kommenden Sonntag läuft auf Puls 4 ab 00:30 Uhr das Spiel der Houston Texans bei den Denver Broncos. Pasha Asiladab und meine Wenigkeit werden mit der Hoffnung kommentieren, dass Denver Quarterback Peyton Manning so spielt wie in Woche 1 und nicht wie im zweiten Spiel, damit wir auch alle hübsch und munter bleiben. Es wird vorläufig das letzte As-Live-Spiel sein. In Woche 4 ist das erste Live-Spiel im funkelnagelneuen Studio geplant.

NFL Woche 2 Ergebnisse:

Green Bay Packer - Chicago Bears 23:10

Carolina Panthers - New Orleans Saints 35:27

New England Patriots - Arizona Cardinals 18:20

Philadelphia Eagles - Baltimore Ravens 24:23

Jacksonville Jaguars - Houston Texans 7:27

Indianapolis Colts - Minnesota Vikings 23:20

Buffalo Bills - Kansas City Chiefs 35:17

Cincinnati Bengals - Cleveland Browns 34:27

New York Giants - Tampa Bay Buccaneers 41:34

Miami Dolphins - Oakland Raiders 35:13

Seattle Seahawks - Dallas Cowboys 27:7

St. Louis Rams - Washington Redskins 31:28

Pittsburgh Steelers - New York Jets 27:10

San Diego Chargers - Tennessee Titans 38:10

San Francisco 49ers - Detroit Lions 27:19

Atlanta Falcons-Denver Broncos 27:21

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