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Salzburgs Kevin Kampl (r.) fällt durch sein dynamisches Spiel und seine Frisur auf.

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Legenden der Leidenschaft: Mit Salzburgs Soriano und Austrias James Holland.

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Wien - Das erste Viertel der Fußball-Bundesliga neigt sich dem Ende entgegen, die neunte Runde muss noch absolviert werden. Und die beschert den großen Schlager, Meister Salzburg gastiert bei Tabellenführer Austria in Wien. Der Rückstand beträgt sechs Zähler, im Falle einer überhaupt nicht auszuschließenden Niederlage wären es schon neun. Salzburgs Trainer Roger Schmidt ist sich dieser Gefahr durchaus bewusst: " Der Austria bietet sich die Möglichkeit, sich abzusetzen. Wir wollen ihnen aber näherkommen. Wir haben die Chance, mit einer Topleistung zu bestehen, wir müssen alles raushauen. Wir wollen mit Wut und Entschlossenheit spielen." Und der Deutsche lobt die Wiener: "Die Austria hat bisher eine tolle Runde gespielt. Wer von acht Spielen sieben gewinnt, der steht verdient ganz oben. Die Mannschaft hat Qualität."

Marktwert

Die runderneuerten Salzburger sind laut Schmidt ebenfalls stark, das 1:1 gegen Ried war quasi eine optische Täuschung. "Die Analyse hat gezeigt, dass wir einen großen Schritt nach vorn gemacht haben." Als Schrittmacher ist der 21-jährige Slowene Kevin Kampl aufgefallen. Auch durch seine Frisur - das Haar ist blond gefärbt und recht interessant geschnitten. Er selbst sagt: "Ich hatte immer verrückte Frisuren."

Verrückt war auch die Steigerung seines Marktwerts. Vor zweieinhalb Monaten wechselte er vom deutschen Drittligisten Osnabrück zum Zweitligisten Aalen. Um 200.000 Euro. Dietrich Mateschitz blechte vor zwei Wochen drei Millionen. Kampl, bei Leverkusen ausgebildet, hat die deutsche Bundesliga nicht aus den Augen verloren. "Aber ich bin zu 100 Prozent auf Salzburg fokussiert. Hier geht es um Titel und nicht wie bei Aalen gegen den Abstieg."

Bei der Austria herrscht logischerweise beste Stimmung, "Dass wir nach acht Runden so dastehen, das hätte uns niemand zugetraut. Das gibt Ruhe, Sicherheit und Selbstvertrauen", sagt Trainer Peter Stöger. "Die Tabellenführung ist eine Situation, mit der man fertig werden sollte."

Die Generali Arena wird wohl ausverkauft sein. "Eines unserer Hauptziele war, die Fans zurück ins Stadion zu bringen. Das haben wir dank der Leistungen geschafft." Stöger erwartet "ein Offensivspiel zwischen zwei sehr guten, ähnlich ausgerichteten Mannschaften. Ich könnte mir vorstellen, dass es ein offener Schlagabtausch wird." Es ist auch ein Vergleich der treffsichersten Stürmer, der Salzburger Jonathan Soriano und der Austrianer Philipp Hosiner scorten je siebenmal.

Dass im Kader der Salzburger kräftig umgerührt wurde, beobachtete Stöger aus der Distanz mit Interesse. Wirklich nachvollziehen konnte er es nicht. "Die Mannschaft der vergangenen Saison hat ja auch ein bisschen etwas gewonnen. Aber es geht mich wirklich nichts an." (APA, red, DER STANDARD, 22./23.9.2012)

9. Runde des Fußball-Bundesliga:

FK Austria Wien - FC Red Bull Salzburg (18.30 Uhr, Wien, Generali Arena, SR Hameter). Saison-Ergebnisse 2011/12: 0:2 (a), 3:2 (h), 0:3 (a), 1:1 (h)

Austria: Lindner - Dilaver, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Holland, A. Grünwald - Gorgon, Simkovic, Jun - Hosiner

Ersatz: Kardum - Rotpuller, Vrsic, Mader, Stankovic, Harrer, Murg, Leovac, Linz, Kienast

Es fehlt: P. Grünwald (Rückenprellung)

Salzburg: Walke - Klein, Schiemer, Hinteregger, Ulmer - Ilsanker - Nielsen, Leitgeb, Berisha, Kampl - Soriano

Ersatz: Gustafsson - Dibon, Sekagya, Hierländer, Teigl, Mane, Maierhofer

Es fehlen: Vorsah (gesperrt), Mendes (Nasenbein- bzw. Zehenbruch), Svento (nach Kreuzbandriss), Alan (rekonvaleszent), Rodnei, Edomwonyi (beide Trainingsrückstand), Douglas, Lindgren, Leonardo, Cristiano, Boghossian (alle aus Kader eliminiert)