Wien - In den Ermittlungen zur Inseraten-Causa wurden zuletzt (Ex-)Asfinag-Manager einvernommen. Laut einem Zeugen gab es "Riesenstreit" über die Inseratenschaltungen zwischen den Asfinag-Chefs Christian Trattner, Franz Lückler, Mathias Reichhold einerseits und Verkehrsminister Werner Faymann und Josef Ostermayer andererseits. Der jetzige Finanzvorstand des staatlichen Autobahnbauers, Klaus Schierhackl, wiederum bekam mit, "dass ... zwischen Vorstand und Aufsichtsrat Spannungen" bestanden. "Plötzlich" sei "auch viel mehr schriftlich dokumentiert worden", heißt es im Protokoll seiner Zeugenaussage. Wegen der "Unstimmigkeiten" unter den Asfinag-Chefs habe sich das Ministerium "eher an Alois Schedl gewandt". Der führte die Tochter Asfinag Bau Management GmbH und wurde (wie Schierhackl) von Faymann im Herbst 2007 in den Vorstand berufen. Bauchef Schedl hatte Budget und Erfahrung bei Kampagnen für den Straßenbau.

Dass die Inseratenkosten ab 2007 (ab Jänner war Faymann Minister) stark stiegen, erklärte Schierhackl mit den neuen Gratisblättern, "bei denen wir inserieren mussten". Wie manches Inserat entstand, schilderte ein anderer Zeuge: "Es wurden alte Kommentare und Informationen aus unserer Webseite abgeschrieben." (gra, DER STANDARD, 21.9.2012)