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Seit Jahren liefern sich die beiden schon ziemlich bösartige Schlagabtäusche.

Foto: APA/Patrick Pleul

Es gehört zu den Eigenheiten der Mode, dass sie die Welt vorzugsweise in Babyrosa und in Himmelblau sieht. Wann immer am Horizont dunkle Wolken auftauchen oder ein Model wieder einmal vor Hunger vom Laufsteg fällt, setzt die Mode ihr schönstes Lächeln auf und setzt sich für den Weltfrieden ein.

Hauptsache, man sieht dabei gut aus und die Frisur hält. Um so ungewöhnlicher die Neuigkeiten, die uns vergangene Woche von der Fashion Week in New York erreichten. Statt Weltfrieden war Zickenkrieg angesagt - und das gleich an mehreren Fronten.

"Dear Cathy"

Erst schlug eine französische Verlagschefin, die mit ihren zwei Töchtern keinen Platz mehr in der ersten Reihe einer Modeschau ergattern konnte, einer PR-Dame ins Gesicht, ein paar Tage später veröffentlichte dann Designer Oscar de la Renta im Branchenblatt Women's Wear Daily einen offenen Brief an Cathy Horyn, die oberste Modekritikerin der New York Times: Was mit "Dear Cathy" begann, endete mit den Worten: "Wenn du mich als Hotdog bezeichnen darfst, warum habe ich dann nicht das Recht, dich einen verdorbenen, drei Tage alten Hamburger zu nennen?"

Ja, warum denn eigentlich nicht? Seit Jahren liefern sich die beiden schon ziemlich bösartige Schlagabtäusche. Von Handgreiflichkeiten ist in ihrem Fall (bisher) aber noch nichts bekannt. Die PR-Dame hat die französische Verlagschefin mittlerweile übrigens auf ein Schmerzensgeld von einer Million Dollar geklagt. Keine Frage: Der Weltfriede ist bedroht. Und das an neuralgischer Stelle. (Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 21.9.2012)