Moderatorin Ute Pichler (li.) bei den Testläufen für das neue ORF-Chronikmagazin "Heute Mittag". Ein Herzstück der Programmreform, wiewohl von der letzten vorbelastet.

Foto: ORF

RTL ein Vorbild: Handlos.

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Wien - Wäre "Herzstück" nicht von der größten aller ORF-Programmreformen und "Mitten im Achten" vorbelastet, Brigitte Handlos lieferte eins. Die TV-Chronikchefin verantwortet neben dem Vorabend in ORF 2 ab 24. September das Mittagsmagazin. Hier zählen die wenigen Zuschauer besonders für den Marktanteil, den TV-Direktorin Kathrin Zechner mit ihrer "Reformkette" zumindest halten will. Gern ausbauen.

Mehr als 200.000 schauen die "ZiB" um 13 Uhr, sagt Handlos, danach halbiert sich die Quote. Sie alle bei "Heute Mittag" zu halten erscheint ihr schwer zu schaffen. "Aber ich glaube, wir werden mehr Zuseher haben als Andi und Alex, die uns etwas vorkochen."

Was erwartet das Publikum um 13.15 Uhr? Ein Tagesthema, zuletzt etwa das Verschwinden der Fünfjährigen in Kärnten. Nach dem kurzen Bericht in der Mittags-"ZiB" würde "Heute Mittag" nach Kärnten zu einem ORF-Mitarbeiter vor Ort schalten, möglichst live einen Ermittler oder jemanden aus einem Suchtrupp befragen. Am Vorabend würde "Heute in Österreich" den weiteren Suchverlauf berichten, "Heute Konkret" dann einen Experten für Krisenintervention im Studio haben. So will Handlos das zentrale Chronikthema über den Tag verfolgen. "Könnte auch die Rettungsgasse sein."

RTL als Vorbild

Wesentliche Teile von "Heute Mittag" sollen Landesstudios mit bestehenden Kapazitäten bestreiten. Platz für Weltchronik ist da, etwa Bilder vom Tomatenfest in der Region Valencia. Für Society, Brangelina in der Albertina oder Katie Holmes ohne Tom Cruise. Aber "diese kleinen Superstars wie Jennifer Aniston oder Orlando Bloom interessieren mich nicht, die gehen nicht, das haben wir abgetestet". Und Platz für Service von Gesundheit bis Sicherheit. Aber auch Platz für die redaktionelle Promotion des Programms von ORF 2 am weiteren Tag.

"Punkt 12" von RTL war laut Handlos "eines der Vorbilder. Die machen auch nichts Unanständiges." (fid, DER STANDARD, 14.9.2012)