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Hermann Knoflacher hat in der Regel ein einfaches Steyr-Puch Dreigang-Rad parat.

Foto: apa/pfarrhofer

Ein Fahrzeug ist "ein Stehzeug" für den Professor an der TU Wien. "Und ich habe auch keine Zeit zum Autofahren", deshalb ist Hermann Knoflacher "zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Chauffeuren" unterwegs. Die Chauffeure irritieren jetzt. "Ich habe gleich mehrere: in der Früh den Buschauffeur, dann den Lokführer und dann den U-Bahn-Chauffeur."

Für die Stadt stehen "nicht mehrere Privatfahrzeuge, aber mehrere Privatfahrräder, darunter ein einfaches Steyr-Puch Dreigang-Rad" parat. " Seit 1959 fahre ich kontinuierlich mit dem Rad, seit 1999 habe ich kein Auto mehr. 

Kollektive Autoverweiger

Meine Frau hat noch eines. Bei uns in der Familie fährt man aber nur mehr unter Zwang", scherzt Knoflacher. "Ich besitze noch einen Anhänger für Transporte. Deswegen brauche ich ihren Opel Astra, Baujahr 1991, mit Anhängekupplung." Und wundert sich, "was die Leute ihrem Auto an Pflege angedeihen lassen. Der Motor muss funktionieren, die Bremsen müssen in Ordnung sein, alles andere ist wurscht."

Die Knoflachers sind Autoverweigerer, "seit ich Ende der 1980er-Jahre die Luft im Inneren gemessen habe und weiß, wie wir uns vergiften. Wenn man eine halbe Stunde im Berufsverkehr unterwegs ist, hat man mehr Schadstoffe im Blut, als es am Arbeitsplatz zulässig wäre." Im Tunnel hinter einen Lkw nachzufahren sei "katastrophal": "Da kommen S' halbvergiftet aus dem Tunnel. Das ändert das Bewusstsein." (Jutta Kroisleitner, Der Standard Printausgabe, 14.9.2012)