Die Anklage gegen Meakic war im Jahre 1995 erhoben worden - wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Verletzungen des Kriegsrechts. Im Gefangenenlager Omarska waren im Sommer 1992 etwa 3.000 Muslime und Kroaten inhaftiert worden, die dort gefoltert, sexuell missbraucht und getötet wurden.
Kritik Del Pontes
Die Chefanklägerin des UNO-Tribunals für Ex-Jugoslawien, Carla del Ponte, hat fehlenden Willen zur Festnahme der mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic und Ratko Mladic beklagt. "Ich habe keine Erklärung, warum der politische Wille fehlt", sagte Del Ponte am Montag nach Gesprächen im Auswärtigen Amt in Berlin. Karadzic, der Ex-Chef der bosnischen Serben, lebe im serbischen Teil Bosniens, Ex-Armeechef Karadzic in Serbien. "Ich glaube, dass die Nato, wenn sie wollte, (Karadzic) sehr schnell haben könnte."
Indirekt stellte Del Ponte den Willen der USA zur Festnahme Mladics infrage: "Warum sie nicht Mladic als Bedingung für die Bestätigung (der Kooperation der Regierung von Serbien und Montenegro mit dem Tribunal) gestellt haben, muss man die USA fragen." Nach ihren Worten war die Festnahme eines weniger wichtigen Verdächtigen Mitte Juni Bedingung für die Bestätigung, die US-Finanzhilfen für das Land freimachte.