Bis zu 25 Kinder besuchen die Vorlesestunden in die Wiener Büchereien.

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Vor allem junge Leseratten kommen gerne in Begleitung ihrer Eltern.

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"Es wird immer Kinder geben, die ein Buch nach dem anderen verschlingen", sagt Barbara Eichinger. Sie leitet die Kinderabteilung der Wiener Büchereien mit dem klingenden Namen Kirango, einem Mix aus den Wörtern "Kinder" und "Orange". Orange kommt deshalb im Namen vor, weil die Buchetiketten in der Kinderabteilung orange sind.

Hier gibt es in der Tat einiges zu "verschlingen": 50.000 Medien liegen alleine in der Hauptbibliothek am Urban-Loritz-Platz im 15. Wiener Gemeindebezirk für junge Büchereibesucher bereit. Nicht nur Bücher können Kinder in den 39 Zweigstellen der Wiener Büchereien benützen oder gratis entlehnen. Auch CDs, Zeitschriften und Filme gibt es hier. Kirango organisiert auch eine wöchentliche Vorlesestunde für Kinder zwischen vier und sieben Jahren in einer der Bibliotheken. 

Spielerisch Sprache lernen

Jeweils am letzten Freitag im Monat wird diese Vorlesestunde zweisprachig abgehalten, zum Beispiel auf Deutsch und Polnisch. Wie die Erzählstunden genau ablaufen, hängt davon ab, wie viele Kinder dabei sind. "Manchmal sind das kleine Sprachkurse, manchmal wird die Geschichte erst in Deutsch und dann in der anderen Sprache vorgelesen", erzählt Barbara Eichinger. Die Vorlesestunden seien aber immer interaktiv gestaltet: Kinder können also mitreden und nachfragen.

Hausübung in der Bibliothek

Immer am Mittwoch finden im Kirango Workshops für die Kinder statt: "Hier geht es aber nicht immer um das Lesen im engeren Sinne", erklärt Barbara Eichinger. Manchmal würden Theaterworkshops abgehalten. Auch Angebote, um Kinder beim Lernen zu helfen, haben die Wiener Büchereien im Programm: Ab Oktober bekommen Kinder jeden Mittwoch Hilfe bei der Hausübung und Lerntipps für zuhause. 

Bücher für den Herbst

Welche Bücher bei den jungen Besucherinnen und Besuchern besonders gut ankommen? "Lustiges gefällt Kindern immer", weiß Barbara Eichinger. Aber auch Krimis seien beliebt. Ein bisschen später wird dann das Fantasy-Genre entdeckt. Unter den beliebtesten Büchern dieses Herbstes in den Wiener Büchereien ist etwa die Reihe "Greg's-Tagebuch" von Jeff Kinney. Die unterhaltsame Serie ist so geschrieben, dass sie auch von leseschwachen Kindern gern gelesen wird.

Ebenfalls sehr beliebt ist "Die Kurzhosengang" von Zoran Drvenkar. Dieses Buch empfiehlt Barbara Eichinger vor allem Kindern ab zehn Jahren, die schon ein bisschen leseerfahrener sind. Für Mädchen und Buben ab neun Jahren eignet sich die Serie "Warrior Cats". Die Fantasy-Bücher zählen derzeit zum beliebtesten Lesestoff junger Bücherwürmer.