Mirjam Unger



Maison Martin Margiela

Zu Stiefel und Stiefeletten hab ich einen Bezug - eher zu schnörkellosen, klassisch coolen, die dann so was wie Freunde werden, die immer passen und zu dir halten. Deswegen sind mir die von Maison Martin Margiela oder jene von Marc Jacobs gleich ins Auge gestochen. Sie erinnern mich an meine ersten Stiefel. Die hatte ich mir durch viel Babysitten als Teenager selbst verdient und 1985 in Paris gekauft. Es war gerade die große Mode der Cowboystiefel, und ich habe sie getragen, bis sie mir von den Füßen gefallen sind. Es gab noch würdige Nachfolger, aber keine Cowboystiefel mehr. Derzeit noch unbenutzt bei mir im Kasten ein paar wunderschöne Stiefeletten, die darauf warten, eingeweiht zu werden.



Salvatore Ferragamo




Alexander McQueen



Givenchy



Miu Miu

Hier gefallen mir noch die Argen von Alexander McQueen, die Discoschlüpfer von Miu Miu oder die Stiefel von Givenchy. Zum tatsächlich Selbertragen finde ich die Schwarzen von Salvatore Ferragamo ziemlich gut.

"Oh yeah, she performs!" ab Herbst im Kino

Sabine Derflinger

Marc Jacobs

Das Exemplar von Marc Jacobs gefällt mir, weil er wegen seines coolen Designs und der super Absatzhöhe wie eine aufregende Mischung aus feminin und maskulin wirkt. Mir ist es wichtig, Schuhe zu finden, die meinem Rücken guttun, mir Halt und sicheres Auftreten ermöglichen und dabei lässig aussehen - eine Herausforderung. Was am Set getragen wird, hängt prinzipiell davon ab, welche Schuhe die Frauen beim Drehen tragen können, wo gedreht wird und welche Position frau im Filmteam innehat - üblich sind Turnschuhe oder feste Schuhe, und im Sommer sind auch Crocks oder Birkenstock angesagt. Während der Dreharbeiten stille ich deshalb meine Leidenschaft für Stilettos und Pumps, die ich selber nicht tragen kann, indem ich den Anblick der perfekt gestyltesten und ausgefallensten Schuhmodelle, die meine Darstellerinnen tragen, genieße und dafür sorge, dass sie ins Bild gesetzt werden.

Jüngste Arbeiten: "Hotspot" und "Tag und Nacht"

Marie Kreutzer



Trussardi



Fendi

Ich habe zwei Favoriten. Mir gefällt die blau-schwarze Stiefelette von Fendi, die ich mir gut für eine winterliche Filmpremiere vorstellen könnte, aber auch der Stiefel von Trussardi. Letzterer wäre auch für einen Dreh praktischer. Meine Lieblingsschuhe sind ebenfalls ein Paar Stiefel - und zwar von Fiorentini & Baker. Die gehen zu allem und sind auch superpraktisch und bequem. These boots are made for walking! Ich fahre nämlich nie Rad, gehe aber sehr viel und sehr schnell zu Fuß. Ich liebe aber auch Sandalen - am besten flache und sehr einfache Exemplare mit möglichst wenig Leder. Und ich habe da noch ein Paar Converse, das einmal weiß war, aber schon viel mitgemacht hat. Was für mich in Sachen Schuhen gar nicht geht, sind welche aus Kunstleder oder bunte Sneakers. Überhaupt alles, was tussimäßig ausschaut.

Zurzeit Arbeit an der Verfilmung von Doris Knechts Roman "Gruber geht".

Nina Kusturica



Manolo Blahnik

Das Reflektieren über Schuhe löst Unerwartetes aus. Wo stehe ich? Wie gehe ich? Habe ich Schuhe für alle Fälle? Will ich Schuhe für alle Fälle? Aber eigentlich fühlt es sich gut an, exklusiv unterwegs zu gehen. Deswegen wünsche ich mir Schuhe für bestimmte Gelegenheiten. Her mit den Manolos! So will ich um die Nächte ziehen, Filmpremieren feiern und das schönste Gefühl empfinden - sie danach ausziehen. Schuhe spielen eine der Hauptrollen, jenseits von Feiern und Drehs, auch beim Drehbuchschreiben. Nachdem die Außenwelt während des Schreibprozesses unbemerkt vorbeigeht, besuche ich in den Pausen Schuh-Online-Shops. Ich lasse mich in eine andere Welt verführen, in der es mir möglich scheint, auf allen existierenden Absätzen laufen zu können. Nachdem ich einige Modelle in den Einkaufskorb gelegt habe, schließe ich den Browser. Diese Einkäufe werden nie abgeschlossen.

Jüngster Dokumentarfilm: "Little Alien"

Elisabeth Scharang



Marc Jacobs

Der Schuh kann wie ein Reifrock sein - oder eine Stola oder ein grünes Secondhand-T-Shirt aus den 60er-Jahren. In einen Schuh schlüpfen, bedeutet für mich Verkleidung. Wenn ich in den von Marc Jacobs gleite, denke ich an die unendlich langen Finger von Cate Blanchett, die in I'm Not There Bob Dylan überzeugender spielt als er sich je selbst. Die schmalen Hosen, die engen Hemden und dazu diese Schuhe. Alles in Schwarz-Weiß. Ich betrachte Schuhe als kleine architektonische Kunstwerke, die mir etwas über den Ort erzählen, an denen ich sie kaufe. Ich sammle Schuhe, aber ich trage sie nicht - außer in den seltenen Momenten, in denen ich in eine andere Rolle schlüpfe. Dann hole ich sie von ihrer geduldigen Ablage, um mich mit ihnen zu tarnen. Den Rest meines Lebens verbringe ich mit zwei treuen, beständigen Freunden: einem Paar blauer Leder-Flip-Flops und braunen Turnschuhen.

Letzter Film: "Vielleicht in einem anderen Leben"

(Nadine Obermüller, Rondo, DER STANDARD, 8.9.2012)