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Hannes Rauch schaute sich Wahlstrategien in Tampa ab.

Foto: reuters/Foeger

Wien - Der Parteitag der Republikaner in Florida war ein Medienspektakel, dass sich nicht nur die Parteigänger in den USA nicht entgehen lassen wollten: Auch eine hochrangige Delegation der ÖVP reiste nach Tampa, um die Kür von Mitt Romney zum US-Präsidentenkandidaten aus nächster Nähe zu sehen. Mit von der Partie waren der designierte Außen-Staatssekretär Reinhold Lopatka, ÖVP-Generalsekretär Johannes Rauch und der Wiener Parteiobmann Manfred Juraczka.

Treffen mit McCain

Die ÖVP-Zaungäste in Tampa waren Teil einer größeren Delegation von internationalen Partner-Parteien der Republikaner innerhalb der Internationalen Demokratischen Union, einem Zusammenschluss konservativer und christdemokratischer Parteien, der etwa auch die deutsche CDU und die französische UMP angehören. Den internationalen Gästen wurde einiges an Programm geboten, erzählte Rauch. So seien sie mit dem Ex-Präsidentschaftskandidaten John McCain und dem radikalliberalen Kongressabgeordneten Ron Paul zusammengetroffen (einen Fotobeweis gibt es auf Rauchs Facebook-Seite).

Rauch von Disziplon beeindruckt

Rauch zeigte von der Organisation und Disziplin des Parteikongress beeindruckt, der von Zehntausenden Funktionären und Journalisten besucht wurde. Die Redner hätten es trotz der Konkurrenz vieler Fraktionen und Gruppen innerhalb der Partei geschafft, "on message" zu bleiben.

Als mögliches Vorbild für die ÖVP sieht Rauch die Wahltouren von Parteiaktivisten von Haustür zu Haustür in den USA. "Ich glaube, dass das gerade in Zeiten von Mobilisierungswahlkämpfen, wenn die Leute politikverdrossen sind, durchaus Sinn macht", sagte Rauch. Einige Landesorganisationen würden dies bereits so betreiben. "Das kann für eine Partei wie die ÖVP, die große Organisationsstärke hat, durchaus von Vorteil sein".

Parallelen mit Republikanern

Auch politisch gibt es für den ÖVP-Generalsekretär "Parallelen" zwischen der Volkspartei und den Republikanern: Das starke Programm Romneys zum Schaffen von Arbeitsplätzen etwa, sowie den Einsatz für das Entlastung des Mittelstandes. "Wobei die Herangehensweise eine unterschiedliche ist, etwa in der Sozial- und Gesundheitspolitik". Eine Präferenz für Romney oder den Amtsinhaber im Weißen Haus, Barack Obama, wollte Rauch jedoch nicht erkennen lassen. "Beide sind interessante Figuren." Die politische Kultur und die Parteien in den USA seien überdies schwer vergleichbar mit Europa. (APA, 31.8.2012)