Bridge

Noch vor der Eröffnung der neuen Schauspielhaus-Saison gastiert vom 5. bis 8. September (jeweils 20 Uhr) das Theater Kosmos aus Bregenz mit der Komödie "Bridge" im Schauspielhaus.

"Und jetzt will ich eine Zigarette rauchen, kapiert, und zwar hier und jetzt und nicht im Grab!": Drei Damen (Susanne Altschul, Juliane Gruner, Johanna Tomek) jenseits der 80, Bridgespielerinnen mit diversen Gebrechen körperlicher und mentaler Art, treffen zusammen, um für ein Turnier zu trainieren.

Die Wartezeit auf ihre vierte Partnerin nutzen sie zum verbalen Schlagabtausch und verstricken sich dabei in falschen Erinnerungen, eklatanten Erinnerungslücken, Lebenslügen, Umdeutungen, erfinden Männer, Kinder, Erlebnisse, bestreiten andererseits, je Männer, Kinder, bestimmte Erlebnisse gehabt zu haben, geraten sich in die Haare und schenken einander nichts an Vorwürfen, Unterstellungen, Verdächtigungen. Der Kursalon als Schauplatz eines Endspieles.

Link: Schauspielhaus Wien, Porzellangasse 19, 1090 Wien

Foto: Gerhard Kresser/Theater KOSMOS

Wenn es soweit ist im Theseustempel

Ab 6. September sind gleich drei Theaterstücke zu sehen, die Regisseurin Jacqueline Kornmüller inszeniert: Ein Stück von Paulus Hochgatterer, eine Performance zu Bildern von Edward Hopper und ein spartenübergreifendes Kunstvermittlungsprojekt als Fortführung von GANYMED BOARDING.

Dies alles wird von der Gruppe WENN ES SOWEIT IST im neu renovierten Theseustempel des Kunsthistorischen Museums realisiert. Es spielen Puppenspieler Nikolaus Habjan, Joachim Bissmeier, Franziska Singer, Martina Stilp, Peter Wolf, Andrea Jonasson und Katrin Grumeth.

  • fly ganymed (Autor: Paulus Hochgatterer): Premiere 6. September. Termine: 7., 8., 13., 14., 15., 20., 22., 23., 27., 28., 29. September und 14. Oktober jeweils 19 Uhr
  • ground swell: Premiere 9. September. Termine: 16., 21., 30. September und 5., 6., 7., 13. Oktober jeweils 19 Uhr
  • play ganymed Termine: 11., 18., 25. September und 2., 9. Oktober. Dienstagvormittag, 10 Uhr, für Schulklassen bei freiem Eintritt (Anmeldung per E-Mail). Dienstagnachmittag, 14 Uhr, für Erwachsene, Eur 24,-

Links: Jacqueline Kornmüller, Interview mit der Regisseurin

Foto: Helmut Wimmer

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ChickLit: Wo sind die reichen Lesben?

Was wissen wir über die wirtschaftliche Situation von Lesben? Die ökonomische Forschung seit den 1990ern hat ergeben, dass es Lesben im Großen und Ganzen gut geht: sie arbeiten viel, aber verdienen mehr als heterosexuell lebende Frauen und sind in den am besten bezahlten Berufen.

Alyssa Schneebaums - Doktorandin an der Universität Massachusetts-Amherst, Volkswirtschaft und Women, Gender and Sexuality Studies - Forschungsergebnisse decken hingegen auf, dass dieses Bild unvollständig ist.

Eine differenziertere Analyse zeigt, dass lesbische Paare und heterosexuelle Paare ökonomisch eigentlich ähnlich sind: eine Person bringt die Brötchen nach Hause, während die andere zugunsten von Haushaltsarbeit und Kinderbetreuung auf ihr Einkommen verzichtet. Diese Forschung beleuchtet gängige feministische Thesen mit amerikanischen Lesben als zentrale Charaktere der Geschichte: Identität ist auch in der Ökonomie komplex.

Schneebaum hält ihren Vortrag "The Wages of American Lesbians" am Donnerstag, 6. September um 19:00 Uhr im ChickLit.

Links: Eine Kooperation von Buchhandlung Chicklit, Kleeblattgasse 7, 1010 Wien; in{ }fem Forschungswerkstatt und Queer Business Women

Foto: REUTERS/Ulises Rodriguez

Individual Journey to Poetry

Die Ausstellung "Individual Journey to Poetry" zeigt Arbeiten von acht Fotografinnen aus Oman, Syrien, Iran, Österreich, Israel, Palästina, China und Japan, den Blick auf die kulturellen Diversitäten der Welt der Künstlerinnen gerichtet.

Mit dabei: Mehrane Atashi (Iran), Khalsa Rawahi (Oman), Nisrine Boukhari (Syrien), Tome Bookstein (Israel), Eman Mohammed (Palästina), Jia Jia (China), Iki Nakagawa (Japan), Sini Coreth (Österreich).

Die Ausstellung ist von 7. bis 26. September im Palais Porcia, Herrengasse 23, 1010 Wien, zu sehen. Eröffnung: Donnerstag, 6. September um 18.00 Uhr. Die Künstlerinnen sind anwesend. Eintritt frei!

Foto: Basketball with Robert/Iki Nakagawa

Tanz und Treff: Was sich im Gugg tut

Resis.danse startet in eine neue Tanzsaison: Das Herbst-Opening steht am Samstag, 8. September um 20 Uhr an. Frauen jeden Alters sind herzlich willkommen, ihre Tanzkünste zu zeigen. Auch Anfängerinnen sind immer gerne gesehen.

Am Freitag, 7. September ab 20 Uhr rufen zwei Frauen über 40 zu einem "Happy Gathering" auf: "Wir sind kontaktfreudig, anspruchsvoll, nimmer ganz frisch, aber lustig! Und des Internetdatings müde. Du auch? Und Du weißt nicht, wohin Du gehen sollst, um mit Frauen Deines Alters bei guter Musik gemütlich abzuhängen und zu plaudern? Dann komm! Bring Deine Freundinnen mit! Erzähl es weiter! Je mehr Frauen, desto vielfältiger, spannender, aufregender ... Let's do it, we've got it!"

Der Verein Familien andersrum Österreich veranstaltet ab sofort jeden 2. Samstag im Monat seine regelmäßigen Treffen im Gugg. Das erste Kindertreffen der Regenbogenfamilien steht am Samstag, 8. September um 15 Uhr an: Hier treffen sich Lesben, Schwule, Co-Mütter, Co-Väter, Alleinerziehende, Pflegeeltern mit Kindern Vollzeit oder Teilzeit.

Links: Gugg, Heumühlgasse 14, 1040 Wien; HOSI Wien, Resis.danse, Regenbogenfamilien

Foto: Flyer Happy Gathering/Gugg

Love is worn around the neck

Der Kunstraum Innsbruck eröffnet am Freitag, 7. September um 18.00 Uhr die Ausstellungen "Margret - Chronik einer Affäre" und im Projektraum Eli Cortiñas' "Love is worn around the neck".

Cortiñas kommt ursprünglich vom Film. Die Collage von Vorgabe, Schnitt und Überlagerung bestimmt ihre Videos, Collagen und skulpturalen Objekte. Es sind der formalen Collage entsprechend Beziehungsgeflechte, auch Beziehungskonflikte, im weiteren Sinne die Beziehung der Frau zu Familie (Mutter) und dem sozialen Umfeld.

Das Libidinöse wird zum Teil eines Konstrukts, in dem der Sinnträger, also das Gesicht, durch Flächen ersetzt wird. Abstrakte Teile erweitern das Beziehungsgeflecht der Szene zu einem umfassenderen Automatismus. Die vernetzte Welt, das Dahinter und das Davor, der Vorhang, der sich öffnet und schließt sowie Handlungsstränge von Bildern öffnen sich in neuen Fenstern.

Zu sehen bis 3. November. Eintritt frei!

Link: Kunstraum Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 34 Arkadenhof, 6020 Innsbruck

Foto: Eli Cortiñas,They Are Filmed, 2012, Collage auf Papier, 23 x 30 cm

Die Botschaft von Astoria

Jura Soyfers Stück "Astoria" weist viele Parallelen zu dem Leben der Roma auf. Das Theaterprojekt "Die Botschaft von Astoria" will zeigen, dass heute interkulturelles Verständnis und Offenheit, Toleranz und Zivilcourage wichtiger sind denn je. 

Die Theatergruppen Romano Svato und theaterfink inszenieren, um der Aktualität des Stückes Rechnung zu tragen, nicht im üblichen Sinne auf der Bühne, sondern "ziehen damit um die Häuser". Gespielt wird auf der Straße und in Innenhöfen von Gemeindebauten. Die alte kulturelle Tradition der Roma und der PuppenspielerInnen wird damit in ein neues Licht gerückt und räumt gleichzeitig mit Vorurteilen und Klischeebildern gründlich auf.

Vorstellungen des mehrsprachigen Wandertheaters im öffentlichen Raum, mit Schauspiel, Puppenspiel und Gipsy Music am 6., 7., 8., 13., 14., 15. September. Treffpunkt: A-1030 Wien; Klopsteinplatz / Joe-Zawinul-Park

Links: theaterfink, Romano Svato

Foto: Markus Sibrawa

Lust in Literatur, Film, Musik und Psychologie

"Lust" steht im Mittelpunkt der Sprechtage Wels 2012, die bis 21. September stattfinden.

Auf dem von Jutta Skokan und Franz Schuh kuratierten Programm stehen Filme und Lesungen zum Thema: Tabubruch, eine leidenschaftliche Amour Fou und ein Protagonist mit exzessivem Sexleben stehen im Mittelpunkt der Filme, die im Programmkino Wels zu sehen sein werden.

Elfriede Hammerl (Bild), die aus ihrem Roman "Kleingeldaffäre" lesen wird, eröffnet die Lesereihe zum Thema am 13. September in der Buchhandlung Skribo. Ein Monolog der Molly Bloom aus "Ulysses" von James Joyce, gelesen von Chris Pichler, steht am 17. September auf dem Programm. Alfred Gelbmann liest aus "Trümmerbruch oder Die Entdeckung des glücklichen Raumes" am 19. September im Kornspeicher.

Julya Rabinowich beschließt die Lesereihe mit einer Lesung aus "Herznovelle", einem Text über die große Sehnsucht nach einem Leben vor dem Tod am 21. September in der Buchhandlung Thalia.

Link: Sprechtage Wels

Foto: Sprechtage Wels/Inge Prader

Babykino ist wieder da

Am Dienstag, 18. September, wird beim Babykino im Votivkino um 11 Uhr Woddy Allens "To Rome With Love" und um 11:15 Uhr Ken Scotts "Starbuck" (siehe Bild) gezeigt.

Die Babys können mit in den Kinosaal genommen werden. Der Saal wird nicht ganz abgedunkelt und kann daher mit dem Kind im Arm ohne Stolpern kurz verlassen und wieder betreten werden. Der Ton ist etwas leiser als normal, um schlafende Kinder nicht zu wecken oder zu erschrecken.

Vor der Vorstellung gibt es an der Bar Kaffee und Kuchen, Wickeltisch und ein Flaschenwärmer stehen zur Verfügung.

Einheitspreis: EUR 6,50. Für das Kind wird selbstverständlich kein Eintritt verlangt.

Link: Babykino im Votivkino, Währinger Straße 12, 1090 Wien

Foto: Filmstill Starbuck/Jan Thijs/lunafilm

Ein Theater verabschiedet sich

Nach sieben Jahren schließt Hubsi Kramar sein 3raum-anatomietheater mit einem Abschiedsgeschenk an sein Publikum, nämlich zwei seiner Oscar Wilde-Inszenierungen.

Zu sehen ist "Lady Windermeres Fächer - Die Geschichte einer anständigen Frau" mit Lucy McEvil, Michael Smulik, Dusty O., Julia Karnel u.v.a. von 5. bis 8.9. jeweils 20 Uhr.

Vorschau für 12. September: Premiere  "Bunbury. The Importance of Being Earnest - Eine triviale Komödie für ernsthafte Leute"
Mit: Stefano Bernardin, Lucy McEvil, Lilly Prohaska, Julia Karnel u.v.a.
Weitere Vorstellungen: 13. - 15. 9., 19. - 22. 9. & 26. - 29. 9. jeweils 20 Uhr

Link: 3raum-anatomietheater, Beatrixgasse 11, 1030 Wien

Foto: Mario Lang

artVERWANDT: Mutter ist das Kunst?

Die Ausstellung "artVERWANDT" in der Galerie Ruprecht (4131 Obermühl 16) präsentiert Arbeiten von Künstlerinnen und ihren ebenfalls im Kunstbetrieb tätigen Töchtern. Im Dialog wird der künstlerischen Entwicklung und der gegenseitigen Beeinflussung auf den Grund gegangen.

"Die Kinder von Künstlerinnen machen spezifische Kindheitserfahrungen und wachsen manchmal unter besonderen Bedingungen auf. Ihre Kindheit entspricht nicht immer der kulturellen Norm, sie ist manchmal ein wenig anders, abseits der so genannten Normalität. Dieser Aspekt bekommt eine besondere Bedeutung, wenn diese Kinder selbst Künstlerinnen werden." (Helga Schager)

Beteiligte Künstlerinnen: Elfriede Ruprecht Porod - Marie Ruprecht-Wimmer / Helga Schager - Oona Valarie / Monika Migl Frühling - Terri Frühling - Sophie Frühling / Veronika Merl - Valerie Merl

Zu sehen bis 22. September, Freitag und Samstag 15:00 - 18:00 Uhr.

Bild: Oona Valarie, "Der Umstand" aus der Serie "Hinter jeder Burka steckt eine Frau", Acryl, Spray auf Leinwand, 2010

Foto: artVERWANDT/Der Umstand, Oona Valarie

Bitte weitersagen 

Tricky Women ist das erste und einzige Animationsfilmfestival, das sich speziell der Trickfilmkunst von Frauen widmet. Es findet auch nächstes Jahr wieder in Wien statt, und zwar vom 6. bis 10. März.

Ab sofort kann für Tricky Women 2013 eingereicht werden!

Akzeptiert werden alle Animationen, die von Frauen realisiert, in den Jahren 2011 oder 2012 fertig gestellt und noch nicht bei Tricky Women eingereicht wurden.

Einreichfrist (Poststempel): 19. Oktober 2012

Preise: 

  • Tricky Women Preis der Stadt Wien dotiert mit 4.000,- Euro
  • 3-monatiges Arbeitsstipendium des Artist-in-Residence Programms im quartier21/MQ Synchro Film & Video Materialpreis im Wert von € 1.500,-
  • Sawczynski-Preis dotiert mit € 1.000,-
  • Sielecki Preis dotiert mit € 750,- für einen österreichischen Animationsfilm
  • Tricky Women Publikumspreis

Darüber hinaus sucht das Festivalteam Animationsfilme zum Themenschwerpunkt "Verteilungsgerechtigkeit" - die können auch älter sein. 

Link: Nähere Informationen zum Reglement und Download des Einreichungsformulars bei Tricky Women, quartier21/MQ, Museumsplatz 1, 1070 Vienna

Foto: Tricky Women Logo Button 2012

Auch eine Beschäftigung

Sie wünschen, identities spielt! Das queere Festival sucht Ihren Wunschfilm für "identities 2013":

"Weil wir doch immer wieder Emails bekommen, ob wir nicht diesen oder jenen Film kennen und/oder zeigen könnten, und weil nächstes Jahr das 20-jährige Bestehen von DV8-FILM ins Hause steht, wollen wir diesmal ein bisschen 'Film-Wurlitzer' spielen", heißt es in der Aussendung zum Aufruf.

Nach dem Motto "Sie wünschen, wir spielen" bittet identities sein Publikum also schamlos um viele Zusendungen: Was ist Ihr absoluter Lieblingsfilm, den Sie immer schon mal auf Leinwand sehen oder seit Ewigkeiten wiedersehen wollten, von dem Sie gehört haben über X Ecken, von dem Sie gelesen haben usw.?

"Listen machen, sich mit FreundInnen beraten, graue Zellen und Erinnerung aktivieren, im Freibad, am See, am Meer, im Urlaub daheim oder weit weg - Filmseele baumeln lassen, was immer gut für Entspannung und Inspiration ist."

Und nicht vergessen: Abschicken bis 30. September mittels E-Mail.

Link: identities

Foto: Identities Logo

Die tollkühnen Frauen

Eine Ausstellung über Luftakrobatinnen, Raubtierdompteusen, Kunstreiterinnen, Seiltänzerinnen, Muskelfrauen, Trapezkünstlerinnen, Gladiatorinnen, Jongleurinnen und Zirkusdirektorinnen zeigt das Frauenmuseum Hittisau bis Jänner 2013.

In der Arbeits- und Berufswelt des Zirkus waren Frauen und Mädchen von Beginn an integriert. Ihnen standen alle Positionen in der Zirkushierarchie offen. Sie konnten eigenständig arbeiten und teilweise sehr gut verdienen, um die Welt reisen und erprobten alternative Lebens- und Liebesmodelle jenseits der normativen Geschlechterrollen von Ehefrau, Mutter, Hausfrau. Etliche der "großen Nummern" verzichteten auf Heirat und Mutterschaft und lebten in "wilder Ehe" oder in lesbischen Liebesbeziehungen. Andererseits war der Zirkus ein Ort strenger Hierarchien und Regeln, denen sich alle MitarbeiterInnen unterwerfen mussten.

Das Frauenmuseum widmet sich in dieser von der Künstlerin Raja Schwahn-Reichmann gestalteten Eigenproduktion den Biografien vieler dieser Frauen, zeigt ihren Glanz und ihre Selbstbestimmtheit, geht aber auch Fragen von Ausgrenzung, Ausbeutung und unzureichender Altersabsicherung nach.

Link: Frauenmuseum Hittisau, Platz 501, 6952 Hittisau

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Tilly Bébé alias Mathilde Rupp, der Backfisch im Löwenkäfig (1879-1932)/Bundesarchiv Berlin/Frauenmuseum Hittisau