"Schleppend" läuft die heurige Sanierungsscheck-Aktion. Das berichteten wir bereits vor sechs Wochen, und das räumt auch Bau-Holz-Gewerkschafter Josef Muchitsch im aktuellen derStandard.at-Interview ein. Per 20. August waren aber nun doch immerhin 48 Prozent der Fördermittel vergeben, mit Anfang kommender Woche dürfte die Hälfte der für Private reservierten 70 Millionen Euro ausgeschöpft sein. Falls der Topf bis Jahresende nicht leer wird, sieht Muchitsch die Möglichkeit, das restliche Geld ins Förder-Jahr 2013 "mitzunehmen".

Den Hauptgrund dafür, warum der Fördertopf nicht wie bei der erstmaligen Durchführung im Jahr 2009 binnen weniger Wochen leer geräumt ist, sieht Muchitsch paradoxerweise in der Zusicherung, die Aktion bis 2014 jährlich durchzuführen: Dadurch sei sowohl 2011 als auch heuer "nicht mehr wie 2009 der Druck einer scheinbar einmaligen Förderung" da gewesen. "Die, die ansuchen wollen, wissen nun, dass sie 2013 und 2014 auch noch diese Förderung in Anspruch nehmen können."

Befürchtungen, dass durch die neuerliche Aufweichung der Förderbestimmungen - auch Einzelmaßnahmen werden heuer wieder gefördert - "falsch" saniert werden könnte, also sozusagen die "technisch logische Reihenfolge" nicht eingehalten wird, hält er im Übrigen für unangebracht. "Voraussetzung für die Gewährung der Förderung ist ein Energieausweis. Das heißt, ein Experte bewertet die Maßnahmen, und in dieser Beratung werden auch die einzelnen Schritte und die Verbesserung der Kennzahlen diskutiert. Mir ist kein Fall bekannt, wo man zuerst den Vollwärmeschutz angebracht hat und dann erst die Fenster getauscht hat. Ebenso, was den Heizkessel und die Decke betrifft. Man beginnt von unten nach oben und von innen nach außen mit der Sanierung." (map, derStandard.at, 23.8.2012)