Hamburg - EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hat vor Spekulationen über die personelle Besetzung des Postens eines künftigen EU-Außenministers gewarnt. "Ich bewundere Joschka Fischers europäisches Engagement und seine politischen Fähigkeiten sehr, aber ich glaube, dass es zu früh ist, jetzt schon über Kandidaten für diese Position zu spekulieren", sagte Prodi der "Bild am Sonntag".´

Zuvor hatten sich führende europäische Politiker wie Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker für den deutschen Chefdiplomaten stark gemacht.

"Wichtige Neuerung"

Prodi hieß die Einsetzung eines gemeinsamen Außenministers gut. "Ein europäischer Außenminister ist eine wichtige Neuerung. Wir brauchen eine effektivere Stimme, um die europäische Außenpolitik in der Welt zu vertreten", sagte der Kommissionspräsident. Prodi setzte sich für die vollständige Abschaffung des Vetorechts einzelner Mitgliedstaaten ein. Er warnte zudem davor, dem im Entwurf für eine Europa-Verfassung vorgesehenen Präsidenten des Europäischen Rates zu viel Macht einzuräumen. (APA/dpa)