Britische Wissenschafter stellen um 88 Prozent geringeres Herzinfarktrisiko in Aussicht
Redaktion
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London - Britische Wissenschafter haben Freitag die Formel für eine Art "Superpille" vorgestellt, die nach Ansicht des renommierten Fachblattes British Medical Journal "einen größeren Effekt auf die Prävention von Krankheiten in der westlichen Welt hätte als irgendeine andere bekannte Intervention": Die "Polypill" genannte Tablette soll das Risiko von Herzerkrankung um 88, das von Schlaganfällen um 80 Prozent reduzieren.
Nicholas Wald und Kollegen vom Institut für Präventivmedizin an der Uni London schauten sich zunächst an, was es schon alles gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Haupttodesursache in Industrienationen - gibt. Dann analysierten sie veröffentlichte Studien über Wirksamkeit, Dosierung und Kombinationsmöglichkeiten der unzähligen Mittelchen und gelangten zu folgender Mixtur: Aspirin, Folsäure, drei Blutdruck- und ein Cholesterinsenker. Die Kombination sei nicht nur kostengünstig, sie habe auch kaum Nebenwirkungen.
Und wer soll die Pille schlucken? Alle Menschen ab einem Alter von 55 Jahren einmal täglich. Völlig egal, ob sie Symptome von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigen oder nicht. Gedacht sei sie aber auch für jüngere Menschen mit Herzkrankheiten und für Diabetiker. Laut Forschern würde wenigstens ein Drittel aller Pillenschlucker davon profitieren. Ein Patent auf die Arznei sei bereits beantragt, deren Markteinführung in Vorbereitung. (fei/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28./29..6. 2003)
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