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Unterstützer der inhaftierten Punk Band Pussy Riot demonstrierten am Mittwoch in Moskau gegen den ihrer Meinung nach politisch motivierten und unfairen Prozess gegen die drei Musikerinnen. Mehrere Teilnehmer wurden daraufhin verhaftet.

Foto: EPA/EVGENY FELDMAN

Stockholm - Die russische Punkgruppe Pussy Riot plant zur morgigen (Freitag, 17. August) Urteilsverkündung gegen drei ihrer Mitglieder in Moskau eine neue Protestaktion. Das ließ ein sich auf freiem Fuß befindliches Mitglied der feministischen Performance-Gruppe in einem am Donnerstag erschienenen Interview mit der schwedischen Tageszeitung "Dagens Nyheter" durchblicken. Gleichzeitig sind sowohl in Stockholm als auch in anderen westlichen Hauptstädten Solidaritätskundgebungen geplant.

"Wir haben ein neues Lied einstudiert", sagte die in dem Interview "Lena" genannte, 25-jährige Studentin gegenüber der Zeitung. "Wir planen bald eine neue Aktion, sehr bald. Ich glaube, Sie können erraten, bei welcher Gelegenheit". Die Urteilsverkündung ist für Freitag, 15.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MESZ) in Moskau angekündigt.

Direkt von Putin verordnet

"Lena" glaubt, dass das Urteil direkt vom von der Gruppe kritisierten russischen Präsidenten Wladimir Putin bestimmt wurde und seit längerer Zeit feststeht. Sie rechnet mit einer bedingten Gefängnisstrafe für die drei inhaftierten Gruppenmitglieder. Inwieweit und auf welche Weise sie mit ihren Kolleginnen kommuniziert, sagte "Lena" in dem Interview nicht.

Dem kurdisch-schwedischen Autor Kurdo Baksi zufolge sind ebenfalls zum Zeitpunkt der Urteilsverkündung Solidaritätskundgebungen für Pussy Riot vor den russischen Botschaften in Stockholm sowie parallel in zahlreichen anderen westlichen Hauptstädten geplant. Bei der Bundespolizeidirektion Wien war am Donnerstagvormittag keine entsprechende Kundgebung in Wien bekannt. (APA, 16.8.2012)