In den ersten sieben Monaten 2012 wurden in Spanien 132.300 Hektar Land von den Flammen zerstört.

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Madrid - Zehn Tage nach dem Ausbruch des verheerenden Waldbrandes auf La Gomera hat sich das Feuer nur noch langsam ausgebreitet. Die Flammen loderten nach Angaben der spanischen Rettungsdienste am Dienstag vor allem in einem schwer zugänglichen Gebiet im Norden der Insel.

Die Regionalregierung der Kanaren gestattete den rund 5.000 Bewohnern der Ortschaften Valle Gran Rey und Vallehermoso, die wegen der Brände ihre Häuser hatten verlassen müssen, die Rückkehr in ihre Wohnungen. Das Feuer hatte sich auf elf Prozent der Gesamtfläche der Insel ausgebreitet. Auch im Nationalpark von Garajonay, der zum Weltnaturerbe der Unesco gehört, brannten Wälder nieder.

Wohnhäuser niedergebrannt

Die spanischen Behörden hatten Einheimische und Urlauber in der Nacht auf Montag aufgefordert, angesichts der vorrückenden Flammen ihre Wohnungen und Hotels zu verlassen. Etwa 3.000 Menschen versammelten sich daraufhin im Hafen der Ortschaft. Mehr als 900 von ihnen wurden an Bord von zwei Fährschiffen in die Inselhauptstadt San Sebastian gebracht. In Valle Gran Rey brannten 30 Wohnhäuser nieder. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Ökologischer Schaden

Der Tourismuskonzern TUI teilte mit, die Lage habe sich stabilisiert. Etwa 30 TUI-Gäste seien vorsichtshalber aus ihren Appartements geholt und zum Hafen von San Sebastian gebracht worden, sagte eine Sprecherin. Von dort sollten sie nach Teneriffa übersetzen. Die neu ankommenden Touristen würden auf Teneriffa bleiben.

Die seit mehr als einer Woche anhaltende Feuersbrunst vernichtete auf La Gomera etwa 5.000 Hektar Wald- und Buschland, davon 750 Hektar im Nationalpark Garajonay, der zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Die Behörden räumten ein, dass in dem Schutzgebiet mit seiner einzigartigen Naturlandschaft ein schwerer ökologischer Schaden entstanden sei.

Auf der Nachbarinsel Teneriffa konnten die Löschmannschaften den Vormarsch eines Waldbrandes weitgehend stoppen. Die Bewohner evakuierter Dörfer durften in ihre Häuser zurückkehren.

Zwei Tote bei Alicante

Auf dem spanischen Festland kamen in der Gegend von Alicante zwei Menschen bei der Bekämpfung eines Waldbrandes ums Leben. Wie die Rettungsdienste mitteilten, handelte es sich bei den Toten um einen Feuerwehrmann und einen Waldarbeiter, die gegen ein Feuer in La Torre de les Macanes angekämpft hatten.

Zwei weitere Mitglieder der Löschmannschaften wurden verletzt. Das Feuer war vermutlich von einem defekten Auto ausgelöst worden. Aus dem Motor waren nach Angaben der Lokalbehörden Flammen geschlagen, die mehrere Bäume in Brand setzten. In Spanien loderte am Montag insgesamt ein halbes Dutzend größerer Waldbrände in verschiedenen Teilen des Landes. (APA, 13.8.2012)