Milka, Marke seit 1901, gehörte ehemals zu Jacobs Suchard, dann zu Kraft Foods, jetzt zu Mondelez.

Foto: Kraft Foods

So soll das neue Logo aussehen.

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Der US-Snackriese Kraft Foods, der Marken wie Milka, Toblerone oder Mirabell Mozartkugeln vereint, gibt sich in Europa einen neuen Namen. "Mondelēz" hat in einer konzernweiten Ausschreibung das Rennen aus 1.700 Einreichungen gemacht. Der Name kommt vom in Wien tätigen Johannes Schmidt, der seit 35 Jahren für Kraft Foods arbeitet.

Mondelez setzt sich zusammen aus "Monde" für "Welt" und "delēz", einem Kunstwort für "köstlich". Die köstliche Welt dürfte vor allem in den romanischen Ländern für einen Aha-Effekt sorgen, da beide Wortteile vertraut sind. Welt heißt dort mundo (spanisch), mondo (italienisch) und eben monde (französisch). Köstlich delicioso, delizioso und délicieux.

Schwieriger ist das in Deutschland, den Niederlanden oder Österreich. User im Internet fühlen sich eher an "Mona Lisa" oder "World of less" erinnert. Und: Der Name gilt nicht nur in Europa, sondern im gesamten weltweiten Geschäft außerhalb Nordamerikas. Aber: Erhalten bleiben ja die Markennamen, unter denen die Konsumenten die Produkte kennen.

Der Ehre wegen

Bekommen hat Herr Schmidt für seine Erfindung, die über 90 Prozent der Aktionäre am besten gefiel, übrigens nichts. Es gab keinen Preis "außer unserer unsterblichen Liebe und der Ehre, dem neuen Unternehmen einen Namen gegeben zu haben", erklärte Pressesprecher Michael Mitchell. Und man muss auch sagen, dass Schmidt nicht der Einzige war. Denn kurioserweise hatte nach ihm noch ein weiterer Mitarbeiter, ein US-Amerikaner, dieselbe Idee.

Zu "Mohn-dah-LEEZ", wie es ausgesprochen werden soll, führte Schmidt übrigens der Rhythmus eines Walzers. Der Name startet am zweiten Oktober. Dann verschwindet in Europa nach und nach das Kraft-Foods-Logo. Hinter der Konzernteilung steht die seit 2006 amtierende Konzernchefin Irene Rosenfeld. Sie geht davon aus, dass die beiden Einzelunternehmen besser wachsen können als zusammen. (Hermann Sussitz, derStandard.at, 7.8.2012)