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Lieferservice.at will ein Stück vom Markt.

Foto: Reuters

Online-Essenbestellungen erfreuen sich in Österreich immer größerer Beliebtheit. Der niederländische Online-Essenbesteller takeaway.com, in Österreich mit lieferservice.at vertreten, will nun hierzulande stärker expandieren und den heimischen Marktführer mjam.at langfristig überholen. "Wir wollen heuer die Bestellungen auf 40.000 pro Monat verdoppeln", erklärte der Unternehmensgründer, Jitse Groen, vor Journalisten in Wien. Der größte Konkurrent seien aber Telefonorder, die in Österreich noch 80 Prozent der Essenbestellungen ausmachen.

In 11 Ländern aktiv

Groen gründete den Lieferdienstvermittler im Jahr 2000 noch als Wirtschaftsinformatikstudent. Im Jänner erwarb der niederländische Investor Prime Ventures für 13 Mio. Euro einen Minderheitsanteil an takeaway.com. Neben den Hauptmärkten Niederlande und Holland werde jetzt vor allem in die Expansion in Deutschland und Österreich investiert, erklärte Groen. Insgesamt ist das Unternehmen in 11 europäischen Ländern aktiv.

2011 belief sich das Bestellvolumen bei takeaway.com auf 100 Mio. Euro, heuer soll es sich bereits verdoppeln. Rund 8 Prozent des Bestellwertes müssen die Essenlieferanten an die Plattform abliefern. In Österreich lockt lieferservice.at derzeit mit einem Gutschein für Neukunden in der Höhe von 7 Euro bei einem Mindestbestellwert von 10 Euro. Rund 400 Pizzerias und Restaurants sind hierzulande auf der Homepage gelistet.

100.000 Bestellungen pro Monat

Der mjam-Gründer und Geschäftsführer Johannes Angelo Laub sieht die Ankündigen von Groen entspannt. "Wir haben derzeit 100.000 Bestellungen pro Monat mit einer durchschnittlichen Bestellsumme von 17,50 Euro". Die gesamte Konkurrenz zusammen habe nur 50.000 Order, schätzt Laub. "Das möchte ich sehen, dass lieferservice.at uns überholt." Angesprochen auf die Gutscheinaktion des Mitbewerbers: "Anscheinend haben sie viel Geld zu verschenken."

mjam.at betreibt außerdem noch die Portale willessen.at und pizzaportal.at Rund 10 Prozent der Bestellsumme müssen die Lieferanten bei mjam an Gebühren zahlen. An dem heimischen Bestellportal hält Delivery Hero aus Deutschland rund 68 Prozent und 11 Prozent die britische Singularity Management. Laub und die anderen Mitgründer verfügen noch über die restlichen Anteile.

Für die kommenden Monate will mjam.at im Bereich "Gourmet-Belieferung" expandieren. Ausgewählte Restaurants, die keinen Lieferdienst anbieten, sollen via einem mjam-Fahrer ihre Bestellungen verschicken können. (APA, 3.8.2012)