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Philip Hindes am Boden.

Foto: Reuters/Rellandini

London - Nach dem Skandal um absichtlich hergeschenkte Spiele im Badminton ziehen nun auch dunkle Wolken im Bahnrad-Sport auf. Ein Mitglied des siegreichen britischen Sprint-Teams plauderte aus, dass er absichtlich gestürzt sei, um einen Neustart zu erzwingen. Philip Hindes erklärte gegenüber Zeitungen: "Wir haben gesagt, wenn wir einen schlechten Start haben, müssen wir stürzen, um zu einem Re-Start zu kommen."

Genau das habe er dann auch getan, erklärte der deutsch-stämmige Radsportler: "Es war alles wirklich geplant."

Missverständnis?

Britische Offizielle glauben jedoch, dass Hindes missverstanden worden sei. Denn dieser habe erst im Oktober 2010 Englisch zu lernen begonnen. Dies ist insofern eine gewagte These, als Hindes Vater Engländer ist und er in Deutschland eine völlig normale Schulkarriere durchlaufen hat.

Die Briten hatten am Donnerstagabend das Finale des Team-Sprints gegen Frankreich mit Weltrekord für sich entschieden. In der Qualifikation wäre man aber fast gestrauchelt. Anfahrer Hindes schien Probleme mit dem Vorderrad zu haben und stürzte nach einer Viertelrunde im Duell mit Deutschland. Gemäß den internationalen Regeln wurde den Briten darauf ein Neustart ermöglicht, nach dem Hindes mit einem Traumstart sein Team auf den Weg zur Bestzeit brachte. Der Internationale Verband bestätigte derweil, dass das Resultat nicht in Frage gestellt werde. (APA/Reuters; 3.8.2012)