Salzburg - Die SMS-Affäre am Salzburger Landestheater hat in Kürze ein gerichtliches Nachspiel: Ein führender Mitarbeiter, dem vorgeworfen wird, er habe Mitarbeiterinnen mit anzüglichen Handy-Mitteilungen sexuell belästigt, wurde am 16. Juli mit sofortiger Wirkung gekündigt. Der Mann brachte daraufhin über seinen Anwalt eine Klage beim Salzburger Arbeits- und Sozialgericht ein, er fordert darin seine Wiedereinstellung. Eine erste Verhandlung ist für 28. August anberaumt.

"Die Entlassung ist aus unserer Sicht rechtswidrig, deshalb wird sie angefochten. Man hat uns bisher keine konkreten Entlassungsgründe genannt", sagte Christian Mahringer, Anwalt des gekündigten Mitarbeiters, am Mittwoch zur APA. Bei Gericht wurde auch ein Eventualbegehren auf eine Kündigungsentschädigung eingebracht.

Der Manager war am 5. Juli 2012 vorerst vom Dienst suspendiert worden, nachdem offenbar schon Monate zurückliegende Vorwürfe bekannt geworden waren. Nach einem Bericht zweier Expertinnen seien noch eine Reihe weiterer Verfehlungen hinzugestoßen. Der Theaterausschuss sprach sich dann einstimmig für die Kündigung aus. Das Vertrauen in den Mann sei nicht mehr gewährleistet, erklärte damals Ausschuss-Vorsitzender LHStv. David Brenner (S). Der Kultur- und Finanzreferent sprach von einer "juristisch und moralisch klaren Entscheidung". Eine Rückkehr des Mannes sei ausgeschlossen, die Prozesschancen für das Land stünden gut, meinte Brenner.

Der leitende Mitarbeiter hatte einen befristeten Dienstvertrag, der bis zum 31. Dezember 2015 galt. Falls das Gericht zur Ansicht kommt, dass die vorzeitige Vertragsauflösung rechtswidrig war, könnte er bis zu 392.000 Euro an Abfertigung erhalten. (APA, 1.8.2012)