Washington - Das Oberste Gericht der USA hat am Donnerstag ein Verbot von gleichgeschlechtlichem Sex abgeschafft.

Mit sechs zu drei Stimmen hoben die Richter des Supreme Court eine 17 Jahre altes Urteil auf, wonach die einzelnen US-Staaten Homosexualität bestrafen dürfen. Das Gesetz "wertet das Leben homosexueller Personen ab", sagte Richter Anthony Kennedy zur Begründung.

Historischer Tag

Die Direktorin der "Human Rights Campaign", Elizabeth Birch, begrüßte das Urteil des US-Höchstgerichts, mit dem das texanische Sexverbotsgesetz als verfassungswidrig aufgehoben wurde. "Das ist ein historischer Tag für alle gerechtigkeitsliebenden Amerikaner", sagte sie.

Negative Kommentare

Negative Kommentare kamen vom konservativen "Family Research Council": "Die radikale Homosexuellen-Lobby wird unter dem Deckmantel des ,Privatlebens' nun auch die freie Wahl des Ehepartners, unabhängig vom Geschlecht, vorantreiben", heißt es in einer Stellungnahme.

Gesetze

Bis 1960 gab es in allen 50 Staaten entsprechende Gesetze, zuletzt galten diese nur noch in 13 Staaten. Gegen das Urteil von 1986 hatten jetzt zwei Männer aus Texas geklagt, die 1998 wegen Homosexualität zu einem Strafgeld in Höhe von je 200 Dollar (175 Euro) verurteilt wurden und eine Nacht im Gefängnis verbrachten. (APA/AP)