Tel Aviv/Gaza - Israel fordert nach einem Zeitungsbericht vor einem Abzug aus den wiederbesetzten Teilen des Gazastreifens US-Garantien für eine Entwaffnung der Extremistengruppen in diesen Teilen. Die israelische Tageszeitung "Haaretz" meldete am heutigen Freitag, Israel und die Autonomiebehörde stünden kurz vor einer Einigung über die Übergabe der Sicherheitskontrolle im Gazastreifen.

Der israelische Koordinator für die Palästinensergebiete, Amos Gilad, und der palästinensische Sicherheitschef Mohammed Dachlan, hatten darüber bei einem weiteren Treffen am Donnerstag verhandelt. Die Übergabe der Kontrolle wird Anfang kommender Woche nach dem Besuch der US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice in der Region am Wochenende erwartet.

Laut "Haaretz" fordert Israel Garantien der USA dafür, dass die Autonomiebehörde die radikalen Gruppen in den geräumten Gebieten entwaffnet und sich nicht mit einer reinen Waffenruhe zufrieden gibt. Diese Forderung solle auch im Zentrum der Gespräche israelischer Repräsentanten mit Rice stehen, hieß es.

Erklärung erwartet

Es wird erwartet, dass die radikalen Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad in den nächsten Tagen eine Erklärung über eine dreimonatige Waffenruhe abgeben. Palästinenserpräsident Yasser Arafat hatte am Donnerstag gesagt, er erwarte eine sehr baldige Einigung in dieser Frage. Israel fürchtet, dass die radikalen Gruppen die Waffenruhe für eine Re-Organisation nutzen könnten.

Der israelische Minister für strategische US-israelische Beziehungen, Usi Landau, sagte bei einem Besuch in Washington am Donnerstag, der palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas habe zehn Tage Zeit, um mit der Zerschlagung der militanten Gruppierungen zu beginnen. Andernfalls werde Israel dies übernehmen und einen Truppenabzug aus Gaza aufschieben. (APA/dpa)