New York - Der UNO-Terrorismusausschuss hat keinen Beweis für den amerikanischen Vorwurf an das gestürzte irakische Regime gefunden, das Terrornetzwerk El Kaida sei von Bagdad unterstützt worden. Das geht aus einem Entwurf für einen Bericht über Fortschritte im weltweiten Kampf gegen das Terrornetzwerk Osama bin Ladens hervor, der am Donnerstag im New Yorker UNO-Hauptsitz zirkulierte. "Uns wurde nichts vorgelegt, was auf Verbindungen zwischen dem Irak und El Kaida hinweist", sagte der Vorsitzende des Komitees, Michael Chandler.

Das Komitee befasst sich mit El Kaida und den ehemaligen Taliban-Herrschern in Afghanistan. Seine Mitglieder erklärten, von einer möglichen Verbindung zwischen El Kaida und dem Irak hätten sie beim Auftritt von US-Außenminister Colin Powell in UNO-Sicherheitsrat im Februar das erste Mal gehört - und danach seien keine US-Informationen darüber mehr gekommen. Powell hatte damals erklärt, der irakische Präsident Saddam Hussein lasse das El-Kaida-Mitglied Abu Mussab Sarkawi von Bagdad aus operieren. Sarkawi ist in Jordanien wegen der Ermordung eines US-Diplomaten am 28. Oktober 2002 angeklagt worden. In der Anklage wird eine El-Kaida-Mitgliedschaft Sarkawis nicht erwähnt.

Das UN-Komitee geht Berichten über El-Kaida-Aktivitäten im Iran nach und hat erstmals einen Tschetschenen seiner Liste von El-Kaida-Mitgliedern hinzugefügt. Die russische Regierung spricht seit längerem von Verbindungen zwischen tschetschenischen Rebellen und Bin Ladens Gruppe. (APA/AP)