Wien - Die Altstoff Recycling Austria (ARA) hat das Übernahmeangebot, das ihr die Reclay UFH GmbH (Österreich-Ableger der deutschen Reclay Group) "noch heuer legen" will, am Dienstag als "skurril" abgetan. Bei der ARA AG handle es sich um eine "erfolgreiche Form der Umsetzung der Produzentenverantwortung", die sich "die Wirtschaft niemals aus der Hand nehmen lassen" werde, so Aufsichtsratschef Alfred Berger in einer Aussendung.

Diskussion um ARA-Gewinne

Zur Kritik seitens der Reclay UFH, die ARA solle ihre Überschüsse in Höhe von 73,9 Millionen Euro laut Jahresabschluss 2011 zurück an die Wirtschaft ausbezahlen, hieß es: "Die ARA gibt als Non-Profit-Unternehmen ungeplante Überschüsse über Tarifreduktionen an die Lizenzpartner zurück", senke seit 2011 die Lizenztarife.

"Skurril" sei außerdem die Argumentation UFH Reclays, mit einer Übernahme gegen die Vormachtstellung der ARA und mehr Wettbewerb einzutreten - denn dann gebe es schließlich "einen Anbieter weniger und weniger Wettbewerb". Die ARA, im Eigentum von mehr als 200 Firmen in Österreich, schließe eine Übernahme vollkommen aus.

Reclay hingegen behauptet, die ARA versuche "entgegen öffentlicher Ankündigungen mit allen Mitteln, ihre Monopolstellung zu verteidigen." Gegen die "diskriminierende Preispolitik der ARA" wurde daher Klage beim Kartell- und beim Handelsgericht eingebracht. Der erwünschten Einstweiligen Verfügung wurde allerdings nicht stattgegeben. Ende August sei eine Stellungnahme des Handelsgerichts zu erwarten.

Reclay UFH führt mit derzeit 13 Mitarbeitern und 630 Kunden das Systemgeschäft von Reclay im Bereich der Verpackungsentsorgung in Österreich durch. (APA, 31.7.2012)