Wien - Die UBM-Realitätentwicklung bleibt weiter im Osten engagiert: "Wir verabschieden uns ganz sicher nicht aus Osteuropa", sagte Vorstandschef Karl Bier im "WirtschaftsBlatt" (Donnerstagausgabe). Neue CEE-Länder werde man aber nicht erschließen, "höchstens auf Projektbasis aktiv sein". Vor Krisenbeginn 2008 geplant gewesen sei der Eintritt in neue Ost-Länder, Bulgarien und Kroatie sowie neue Projekte in Rumänien. "Das haben wir auf die Wartetaste gedrückt". Den Euro, wird es nach Ansicht von Bier weiter geben, allerdings ohne Griechenland.

"Dass Griechenland austritt ist wirtschaftlich heute schon vertretbar und damit eine politische Entscheidung. Ich erwarte, dass Griechenland bis Ende 2013 die Eurozone verlässt. Eine Abwertung ist die einzige Chance, die Probleme dort zu lösen", so Bier im "WirtschaftsBlatt".

Die UBM gehe auch neue Bauprojekte in Osteuropa an. In Warschau werde neben dem Büroprojekt Poleczki Business Park ein Holiday Inn Express-Hotel gebaut, das nach Fertigstellung im Herbst an einen portugiesischen Investor verkauft werde. Zum Warschauer Intercont-Hotel, das zu gleichen Teilen UBM und der Warimpex gehört sagte Bier: "Wir müssen nicht unbedingt verkaufen. Nötigenfalls erwerben wir auch den Anteil von Warimpex."

Konzentration auf Deutschland

Im Wohnbau konzentriere sich die UBM auf Deutschland. Der Markt laufe sehr gut, Eigentumswohnungen, die wir in Frankfurt und München derzeit bauen, sind bereits vor der Fertigstellung ausverkauft." Es handle sich um keine Luxuswohnungen, sondern um "normale" Wohnungen mit Preisen um 3.500 Euro pro Quadratmeter.

Büros seien in Österreich eher kein Thema. Was in Wien an neuen Büroflächen bezogen werde, werde woanders leer. Neue Unternehmen kämen nicht, "die frühere Rolle als Brückenkopf nach Osteuropa hat Wien leider nicht ausgebaut." In den anderen Märkten gehe man selektiv neue Büroprojekte vor allem in Randlagen an.

Änderungen in der Aktionärsstruktur erwartet Bier nicht: "Meines Wissens sind alle Großaktionäre mit der UBM sehr zufrieden." Größter Einzelaktionär der UBM ist laut Firmencompass der Baukonzern Porr mit 41,33 Prozent. Die CA Immo hält demnach 25 Prozent und 4 Aktien, die Ortner GmbH 5,87 Prozent, die Bocca Privatstiftung 6,98 Prozent und die Amber Privatstiftung 6,22 Prozent. 14,60 Prozent sind in Streubesitz. (APA, 26.7.2012)