Der französische Telekomausrüster Alcatel-Lucent hat nach einem Quartalsverlust den Abbau von 5.000 Stellen angekündigt. Die Streichung ist Teil eines Programms zum Einsparen weiterer 750 Mio. Euro jährlicher Kosten, wie der Konkurrent von Ericsson und Nokia Siemens Networks (NSN) am Donnerstag mitteilte. Im zweiten Quartal fiel Alcatel-Lucent zum ersten Mal seit einem Jahr wieder in die Verlustzone.

Umsatz sank um 7,1 Prozent auf 3,5 Mrd

Das Nettoergebnis verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal von plus 43 Mio. Euro auf minus 254 Mio. Euro. Der Umsatz sank um 7,1 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro. Operativ verzeichneten die Franzosen einen Verlust vor Sonderposten von 31 Mio. Euro nach plus 87 Mio. Euro vor einem Jahr.

Mitte des Monats hatte Alcatel-Lucent angekündigt, das Ziel, die operative Marge von 3,9 Prozent in diesem Jahre zu verbessern, sei nicht mehr zu erreichen. Damals war die Aktie um 20 Prozent eingebrochen. Vorstandschef Ben Verwaayen versucht seit Jahren, das Unternehmen mit Kostensenkungen in Form zu bringen. 2011 war ihm erstmals seit sechs Jahren wieder ein Jahresüberschuss gelungen.

Huawei und ZTE

Zu schaffen macht Alcatel-Lucent der harte Konkurrenzkampf in der Telekombranche und die sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten. Besonders in Europa halten sich Telekomunternehmen mit Aufträgen zum Netzausbau zurück. In der Netzausrüsterbranche werden die Franzosen zwischen dem schwedischen Marktführer Ericsson und chinesischen Günstiganbietern wie Huawei und ZTE in die Zange genommen. (APA, 26.07. 2012)