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Susanne Lothar im Jahr 2010.

Foto: AP/Kaiser

Berlin - Die deutsche Schauspielerin Susanne Lothar ist tot. Das teilte der Anwalt der Familie, Christian Schertz, am Mittwoch in Berlin mit. Die Witwe des Schauspielers Ulrich Mühe starb im Alter von 51 Jahren.  Weitere Angaben machte der Anwalt  mit Hinweis auf die Privatsphäre der Familie - zu der als Stieftochter von Lothar auch die Schauspielerin Anna-Maria Mühe gehört - nicht.

Lothar spielte unter anderem in vier Filmen, in denen Michael Haneke Regie führte und wurde von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" als "Extremschauspielerin mit den sanften Mitteln" bezeichnet.

Als Kind der beiden Schauspieler Hanns Lothar und Ingrid Andree wurde Susanne Lothar 1960 in Hamburg geboren, wo sie Anfang der 80er Jahre Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst studierte. Noch während des Studiums erhielt sie einen Vertrag am Thalia Theater, 1981 war sie die erste Trägerin des Boy-Gobert-Preises.

Auszeichnungen für Film- und Theaterrollen

Es folgten weitere erfolgreiche Engagements in Köln, Wien, Stuttgart, Berlin und Salzburg. In Wien wurde Lothar 1986 mit der Kainz-Medaille ausgezeichnet. Zur steigenden Bekanntheit der Schauspielerin trug die Titelrolle der Lulu in Peter Zadeks Inszenierung am Hamburger Schauspielhaus im Jahr 1988 bei. Unter Luc Bondy spielte sie 2000 in der Burgtheater-Uraufführung von "Drei Mal Leben".

Auch ihr erstes Filmengagement brachte Lothar eine Auszeichnung ein: Für ihre Hauptrolle in Tankred Dorsts "Eisenhans" wurde sie 1983 mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Ab den 90er Jahren verstärkte die Schauspielerin ihre Engagements in Film und Fernsehen. 1996 spielte sie in Michael Hanekes "Das Schloss", ein Jahr später übernahm sie die Hauptrolle in der Gewalt-Parabel "Funny Games" des österreichischen Regisseurs. Es folgten Rollen in den Haneke-Filmen "Die Klavierspielerin" (2001) und "Das weiße Band" (2008). Für die britische Kinoproduktion "Anna Karenina" stand Lothar 2011 neben Jude Law und Keira Knightley in London vor der Kamera. (APA/red, derStandard.at, 26.7.2012)