Atzenbrugg - Bei einer Führung des Spaniers Pablo Larrazabal wurde am Mittwoch der großteils verregnete erste Tag der mit einer Mio. Euro dotierten Lyoness-Golf Open 2012 in Atzenbrugg wegen Einbruch der Dunkelheit beendet. Der Spanier führte nach einer 64er-Runde und der Einstellung des Platzrekordes einen Schlag vor dem dänischen Mitfavoriten Thornbjörn Olesen, der allerdings nur 14 Löcher absolviert hatte.

Olesen war einer der 72 Spieler der Nachmittagsrunde, die wegen einer langen Regenunterbrechung nicht zu Ende spielen konnten. Sie alle müssen Donnerstag-Früh (ab 7.30 Uhr) zunächst ihre erste Runde beenden, ehe es mit der zweiten Runde weitergeht. Danach wird der Cut gemacht, nur noch die besten 65 und Schlaggleichen sind auch am Freitag und Samstag noch dabei und kämpfen um das Preisgeld von einer Mio. Euro.

Österreichs Top-Spieler Bernd Wiesberger, der wegen der fast vierstündigen Regenpause erst um 16.45 Uhr seinen ersten Ball über den Par-72-Country Cours schlug, muss ebenfalls besonders früh aufstehen. Der Burgenländer hatte am späten Nachmittag allerdings trockene und an sich gute Bedingungen. Wiesberger lag nach 14 von 18 Löchern bei zwei unter Par und war damit als vorläufig 21. bester Österreicher.

Der Tennisprofi vor den Lokalmatadoren

Auch der ehemalige Tennisprofi Jewgenij Kafelnikow hat seine Visitenkarte in Atzenbrugg trotz widriger Umstände mit einer 75er-Runde abgegeben und blieb damit drei Schläge über Par. Damit war der frühere Tennis-Olympiasieger allerdings sogar besser als der ehemalige Austrian-Open-Sieger Markus Brier (76) oder Amateur-Jungstar Matthias Schwab (77).

Was die Leistung vergleichbar machte, war, dass alle drei als Frühstarter stundenlangen strömenden Regen sowie eine fast vierstündige Regenpause zu verkraften hatten. Während Brier und Schwab einen ganz schlechten Tag erwischten, ließ sich der zweifache Grand-Slam-Sieger Kafelnikow von den Umständen nicht sonderlich beeindrucken.

Kritik von Brier

Für Brier hätte der Regenabbruch durchaus früher kommen sollen. "Wir mussten wegen des Wassers vom Vorgrün chippen, obwohl wir eigentlich schon putten hätten können. Bei uns Golfern wartet man mit einem Unterbruch immer, bis wirklich gar nichts mehr geht", ließ der Wiener leichte Kritik anklingen.

Seine magere Runde sei aber nicht auf die lange Regenpause zurückzuführen, so Brier. Eher sei es seine Unform sowie eine radikale Schwungumstellung, die nach sechs Wochen mit ebenso vielen verpassten Cuts notwendig geworden war. "Da sitzt einiges noch nicht", gestand er.

Wie der 17-jährige Schwab brachte sich auch der 26 Jahre ältere Brier durch einige, wenige, katastrophale Schläge in Bedrängnis. "Zwei Abschläge ins Wasser, zwei in die Büsche, es war fürchterlich", seufzte Brier. Ob der Cut noch möglich sei, ließ er offen. "Larrazabal hat gezeigt, dass man hier tief schießen kann. Auch ich habe noch eine Runde unter Par drauf."

Schwab patzt zu Beginn und am Schluss

Schwab machte mit schlechten Abschlägen am Anfang (Triple-Bogey) und am Ende (Doppel-Bogey) eine an sich passable Runde zunichte. "Wenn man die zwei Sachen wegnimmt, war's eigentlich okay", sagte Schwab. Auch der Steirer hat noch nicht aufgegeben. "Aber ich muss am Donnerstag schon sehr gut spielen, damit ich am Freitag und Samstag noch dabei bin. Wenn ich das schaffe, ist vieles möglich."

Von den in der Früh gestarteten Österreichern hielt vorerst ein nicht so bekannter Profi die Fahne hoch. Der Salzburger Christoph Pfau (27) blieb mit einer 71er-Runde einen Schlag unter Par. Der in Pakistan aufgewachsene Tiroler Hamza Amin (24), der zwischendurch mit drei unter Par sogar auf Platz zwei gelegen war, kam letztlich mit einer 72er-Runde ins Clubhaus. (APA, 25.7.2012)

Zwischenstand der Lyoness Golf Open 2012 in Atzenbrugg:

1. Pablo Larrazabal (ESP) 64 Schläge (-8/alle 18 Löcher) - 2. Thorbjörn Olesen (DEN) -7 nach 14 Löchern - 3. Thomas Levet (FRA) -6/14 und Wil Besseling (NED) -6/13 - 5. Anthony Wall (GBR) -5/13. Weiter: 21. Bernd Wiesberger (AUT) -2/14 - 34. Christoph Pfau (AUT) 71 (-1/18) - 49. Hamza Amin (AUT) 72 (Par/18), Tobias Nemecz (AUT/Am) Par/9, Steven Waltman (AUT) Par/9, Clemens Prader (AUT) Par/9 - 76. Markus Maukner (AUT/Am) 73/18, Manuel Trappel (AUT/Am) +1/7 - 90. Roland Steiner (AUT) 74/18, Uli Weinhandl (AUT) +2/16, Hans Peter Bacher (AUT) +2/13 - 102. Jewgenij Kafelnikow (RUS) 75/18, Lukas Nemecz (AUT/Am) 75/18, Johannes Schwab (AUT/Am) +3/13, Alexander Kleszcz (AUT/Am) +3/9 - 115. Markus Brier (AUT) 767/18 - 122. Florian Pogatschnigg (AUT) 77/18, Matthias Schwab (AUT/Am) 77/18 - 126. Jürgen Maurer (AUT) 78/18, Karl Ableidinger (AUT) +6/8