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Jede Menge Ärger für Sebastian Vettel und Red Bull.

Foto: AP/ Frank Augstein

Budapest - Red Bull und Sebastian Vettel kämpfen derzeit an mehreren Fronten. Und das nagt offensichtlich auch an den Nerven der Beteiligten. Immer wieder gerät das Team ins Visier der Regelhüter. Und Vettel hält sich mit Kritik auch an Konkurrenten nicht zurück. Dabei droht der Kontakt zu WM-Spitzenreiter Fernando Alonso im Ferrari weiter abzureißen. Die Verbal-Attacken von Formel-1-Doppelweltmeister Vettel und Red Bull vor allem Richtung McLaren-Piloten und Richtung Dachverband dürfte die Stimmung vor dem Grand Prix von Ungarn am Sonntag weiter anheizen.

Ein Überblick über die Brandherde:

Vettel vs. Hamilton: Vettel bezeichnet Lewis Hamiltons Überholmanöver als "dumm". Der Brite war im Großen Preis von Deutschland von Vettel überrundet worden und hatte den Hessen gleich danach wieder überholt. Ein Regelverstoß ist das nicht. Hamilton konterte Vettels verbalen Angriff ironisch: Es zeige Vettels Reife.

Vettel und Red Bull vs. Button: Das folgenreiche Überholmanöver von Vettel gegen Jenson Button in der vorletzten Runde auf dem Hockenheimring erhitzt noch immer die Gemüter. Vettel beharrt darauf, nichts falsch gemacht zu haben. Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko gibt sogar dem Hamilton-Teamkollegen die Schuld. "Button hat zuerst rechts überhaupt keinen Platz gelassen, dann hat Vettel links hinaus gebremst - sie sind mehr oder minder gleich in die Kurve hinein", schilderte Marko das Manöver aus seiner Sicht. Vettel sei mit allen vier Rädern draußen gewesen, "aber der Grund war das Manöver von Button, der ihm keinen Raum gelassen hat", resümierte der Ex-Pilot. Vettel hatte für seine Attacke eine 20-Sekundenstrafe bekommen und war dadurch bei seinem Heimrennen vom zweiten auf den fünften Platz zurückgefallen.

Red Bull vs. FIA I.: Marko wettert auch gegen den Internationalen Automobilverband (FIA). Die Entscheidung der FIA-Rennkommissare hinterlasse einen "merkwürdigen Beigeschmack", sagte der Motorsportberater des Teams. Das von der FIA festgelegte Strafmaß sei "wie Hühner-Diebstahl mit der Todesstrafe" zu ahnden.

Red Bull vs. FIA II.: Medienberichten zufolge muss das Team das sogenannte Motormapping wieder ändern. Schon vor dem Deutschland-Rennen hatte der Technische Delegierte der FIA, Jo Bauer, von einem Regelverstoß gesprochen. Die Rennkommissare sahen das nicht so. Angeblich soll die Variante neben aerodynamischen Vorteilen auch eine Art Traktionskontrolle geboten haben. Nun muss Red Bull die Einstellungen wohl ändern.

Red Bull vs. FIA III. und IV.: Es wäre nicht das erste Mal, dass der Rennstall mit dem gewieften Designer Adrian Newey zu Umbaumaßnahmen an den Rennautos von Vettel und Teamkollege Mark Webber durch den Dachverband gezwungen wird. Auch der löchrige Unterboden und eine bestimmte Luftführung in den Radnaben missfielen den FIA-Verantwortlichen. (APA, 25.7.2012)