Innsbruck - Die von Mitarbeitern einer Innsbrucker Apotheke getragenen T-Shirts sind in den Fokus von Kritikern geraten. Sie sind mit dem Firmennamen des Generikaherstellers Sandoz mit Sitz in Kundl im Tiroler Bezirk Kufstein bedruckt. Während die Initiative unbestechlicher Ärzte "Mezis" (Mein Essen zahle ich selbst) die unabhängige Beratung der Apotheker in Gefahr sieht, kann die Österreichische Apothekerkammer kein Vergehen erkennen, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" in ihrer Mittwochausgabe.

"Ich verstehe nicht, wie man als Apotheker so etwas tun kann. So ein Verhalten ist bedenklich, das ist Betrug am Kunden", kritisierte "Mezis"-Gründer Franz Piribauer in dem Blatt. Seiner Meinung nach ist dadurch die Überparteilichkeit nicht mehr garantiert. Er stellte die Frage in den Raum, was die Apotheker im Gegenzug bekommen würden.

"Kein Vergehen"

Dem entgegnete die Apothekerkammer: "Im Tragen eines T-Shirts mit Firmenlogo können wir kein Vergehen sehen, sofern damit keine produktspezifische Werbung verbunden ist." Es obliege der jeweiligen Apotheke, welche Bekleidung ihre Mitarbeiter tragen. Gemäß der Berufsordnung dürften Apotheker zwar nicht für ein bestimmtes Medikament werben, der Schriftzug einer Pharmafirma sei aber nicht verboten.

Vonseiten des Pharmaunternehmens habe man der Innsbrucker Apotheke "unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften Poloshirts mit Sandoz-Aufdruck ohne Produktwerbung zur Verfügung gestellt, die zur Verwendung in der Apotheke geeignet sind", hieß es in dem Zeitungsbericht. Auch der Apotheker selbst habe mit dem T-Shirt-Aufdruck keine Unvereinbarkeit zwischen seinem Beruf und der Werbung für eine Pharmafirma gesehen. Seiner Aussage nach hätte sich noch kein Kunde deshalb beschwert. (APA, 25.7.2012)