Die Arbeitsgruppen WHATWG und W3G gehen bei der Standardisierung von HTML5 fortan getrennte Wege.

Grafik: W3C

Die Entwicklung am Web-Standard HTML5 wird nun offiziell unter den zwei beteiligten Arbeitsgruppen aufgeteilt. Die Web Hypertext Application Technology Working Group (WHATWG) kümmert sich um die Entwicklung und laufende Implementierung neuer Features, den "Living Standard", berichtet TechCrunch. Während das World Wide Web Consortium (W3C) an einer finalen Spezifikation arbeitet, um etwa konkreter auf Patent- und Lizenzverträge eingehen zu können - "Snapshot Standard" genannt.

Bisher schon separat gearbeitet

WHATWG-Leiter Ian Hickson erwartet, dass die Entwicklung am "Living Standard" nun schneller voranschreitet, erklärte er gegenüber TechCrunch. Befürchtungen der Entwickler, dass durch die Trennung nicht mehr genau bestimmt werde können, was nun der eigentliche HTML5-Standard sei, seien unberechtigt. Beide Gruppen hätten in den vergangenen Jahren ohnehin schon separat gearbeitet, was zu einer leichten Aufspaltung geführt habe. Nun habe man die Trennung formell und administrativ vollzogen.

Keine Nachteile für Entwickler versprochen

In der Vergangenheit sei es etwa schwer gewesen, neue Features einzuführen, wenn man gleichzeitig die finalen Spezifikationen fixieren wollte. Nun werde der Forschungs- und Entwicklungsteil vom Prozess des technischen Reports getrennt. Dadurch könnten sich die beiden Bereiche nicht mehr gegenseitig blockieren. Für App-Entwickler und Browser-Hersteller ändere sich dadurch nichts, betont Hickson. Die Entwickler von Browsern müssten wie bisher entscheiden, ob sie den Standard befolgen, und App-Entwickler müssten weiterhin darauf achten, was die Browser tatsächlich bieten. (red, derStandard.at, 24.7.2012)