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Rund 400 Helfer von Bundesheer und Feuerwehren waren in St. Lorenzen am Montag mit der Beseitigung von Schlamm und Geröll beschäftigt.

Foto: APA/BUNDESHEER/DRAGAN TATIC

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 Die Wiederherstellung der kompletten Infrastruktur wird noch Monate in Anspruch nehmen.

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Die Aufräumarbeiten in der Region Trieben in der Obersteiermark sind nach wie vor in vollem Gang. In St. Lorenzen sind 300 Bundesheersoldaten und über hundert Feuerwehrleute im Einsatz, sagte Michael Feiertag, Pressesprecher der Einsatzleitung St. Lorenzen am Dienstag. "Die Spuren des letzten Unwetters sind noch lange nicht beseitigt, wir tun jetzt alles menschenmögliche um weitere Schäden zu verhindern", so Feiertag.

Knapp 1.000 Lkw-Ladungen Schutt sind bis Dienstagmittag abtransportiert worden, teilten der steirische Feuerwehrverband und das Bundesheer mit. In den etwa 1.000 Ladungen haben die Helfer rund 9.000 Kubikmeter Schutt weggeschafft. 

Zehn Kilometer lange Lkw-Reihe

"Würde man die Lkw aneinanderreihen, dann entspricht das einer Länge von zehn Kilometern", so Thomas Meier, Sprecher des Feuerwehrverbands. Zusätzlich wurden etwa 2.000 Raummeter Holz gesammelt und abtransportiert. Das wiederum entspreche etwa zehn Hektar Nutzwald. Am Dienstag waren 23 Feuerwehren mit 250 Helfern im gesamten Paltental im Einsatz - davon 120 in St. Lorenzen.

Insgesamt sind noch rund 100 Personen aus St. Lorenzen bei Freunden bzw. Familienangehörigen untergebracht. Laut Feiertag könne man noch nicht sagen, wie lange man die Evakuierung aufrechterhalten müsse. Am Montagnachmittag wurde zumindest die Evakuierung des Schwarzenbachtals aufgehoben. 140 Personen durften wieder zurück in ihre Häuser. "Man ist aber weiterhin in Alarmbereitschaft", meinte Feiertag.

Bach wird gereinigt

Die wichtigste Präventivmaßnahme ist die Reinigung des Baches. "Beim nächsten Regen darf sich kein Holz und Gerümpel mehr im Wasser ansammeln, nur so kann eine erneute Katastrophe in diesem Ausmaß vermieden werden", hieß es seitens der Einsatzleitung. "Um weiteren Verklausungen vorzubeugen, säubert man den Bach von unten nach oben", berichtete Feiertag. "Im Moment geht es darum, weiteren Schaden zu minimieren." Durch die Hitze kam es im betroffenen Gebiet zu einer enormen Staubentwicklung, die das Arbeiten zusätzlich erschwert.

"Noch scheint die Sonne", erklärte Feiertag. "Panik kommt keine auf - es dominiert der Wille, alles in Ordnung zu bringen. Zum Teil arbeiten Angehörige der betroffenen Familien bis in die Nacht hinein." Am Mittwoch rechnete man im Bezirk Liezen mit erneuten Regenfällen, die zu weiteren Schäden in der kleinen Ortschaft führen könnten.

Am Mittwoch vielleicht wieder Regen

Auch Christian Csekits von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik berichtete, dass es am Mittwoch in den betroffenen Gebieten wieder regnen könnte. Unwettergefahr bestünde ebenso, diese werden jedoch nicht so heftig ausfallen wie vergangenes Wochenende. Die Gefahr sei allerdings nicht zu unterschätzen. "Der Boden ist vollgesogen mit Wasser, der Regen wird wahrscheinlich wieder ausreichen, um weitere Überschwemmungen zu verursachen", fürchtete Csekits.

Der Verbund, der am Wochenende mehrere Kraftwerke wegen des Hochwassers abstellen musste, teilte am Dienstag in einer Aussendung mit, dass sämtliche Kraftwerke am Nachmittag wieder in Betrieb sein würden. Das Unternehmen hatte bereits am Freitag Maßnahmen zur Bewältigung der prognostizierten Starkregenfälle eingeleitet. Bei den großen steirischen Speicherkraftwerken war mit Stauabsenkungen begonnen worden, um möglichst viel Stauraum für die zu erwartenden Wassermassen bereitstellen zu können. (APA/red, 24.7.2012)