Friedrichshafen/Innsbruck - Im Mordfall eines Südtiroler Feinkosthändlers, dessen Leiche Ende April in Spiss im Tiroler Bezirk Landeck gefunden worden war, werden immer mehr Details bekannt. Demnach könnte das 40-jährige Opfer vor der Tat narkotisiert worden sein. Ein toxikologisches Gutachten habe derartige Spuren bestätigt, sagte ein Beamter der ermittelnden Polizeidirektion Friedrichshafen in Deutschland.

"Die Ermittlungen laufen noch bis September, dann werden die Akten der Staatsanwaltschaft übergeben", lautet der Zeitplan. Wann allerdings Anklage erhoben wird, sei nicht absehbar. In jedem Fall werde es bis dahin noch weitere Untersuchungen auch vonseiten der Rechtsmedizin geben. 15 Beamte seien in Deutschland innerhalb der "Ermittlungsgruppe Tirol" (+49/7541/7012024) mit dem Mord betraut - in enger Kooperation mit den österreichischen (059133/703333) Kollegen.

Von den beiden in Untersuchungshaft sitzenden Verdächtigen - die Ehefrau des Opfers deren Freund - gebe es weiterhin kein Geständnis, erläuterte der Beamte. Jedoch gebe es mehrere Indizien, die den dringenden Tatverdacht gegenüber den beiden erhärteten.

Die Erhebungen konzentrierten sich im Besonderen auf die Tatnacht auf den 22. April 2012. "Wer hat am Sonntag, 22. April, zwischen 3.00 und 8.00 Uhr, auf der Spisser Landstraße im Bereich des Ostportals des Annatunnels (Einfahrt in den Tunnel in Fahrtrichtung Samnaun) ein Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen gesehen?", fragte die Polizei Friedrichshafen. Weiters wollten die Ermittler wissen, ob auf der Fahrtstrecke von Landeck (B180) bis zur Spisser Landstraße in Richtung Samnaun jemandem Kleidungsstücke, möglicherweise blutig, ein Ehering mit Inschrift oder Verpackungsmaterial mit Blutspuren aufgefallen waren. (APA, 23.7.2012)