Berlin - In den USA werden jedes Jahr um die 10.000 Menschen erschossen. Ähnlich viele und mehr sind es nur in Mexiko, Kolumbien und vor allem in Brasilien. Gemessen an der Bevölkerungszahl ist die Gefahr, erschossen zu werden, aber besonders groß in Mittelamerika und in der Karibik. In Europa ist es dagegen im Vergleich dazu relativ unwahrscheinlich, an einem Schuss zu sterben. Das geht aus einer seit 1995 geführten Statistik des UN-Büros für Drogen und Kriminalität hervor, die jedoch lückenhaft ist.

Im Jahr 2009 wurden demnach in den USA 9.146 Menschen erschossen. Das waren 3,0 pro 100 000 Einwohner. Diese Rate ist seit Jahren in etwa gleichbleibend. In Mexiko starben damals 8.804 Menschen als Folge von Schüssen. Pro 100.000 Einwohner waren das 7,9 Erschossene. Ein Jahr später lag die Rate schon bei 10 Erschossenen pro 100.000 Einwohnern (11.309 Opfer) und damit doppelt so hoch wie 2008. In Kolumbien waren es zwar ähnlich viele Opfer mit 12.808 Erschossenen im Jahr 2009 und 12.539 im Jahr darauf. Bezogen auf die Einwohnerzahl betrug die Rate aber 28,1 beziehungsweise 27,1.

An der Weltspitze der Schießereien mit jährlich rund 34.000 Todesopfern lag zwischen 2004 und 2008 Brasilien (keine neueren Zahlen). Mit einer Rate von etwa 18 Opfern pro 100.000 Einwohnern lag das südamerikanische Land aber noch weit entfernt von Honduras (2010: 68,4), Jamaika (2010: 39,4) oder Venezuela (2009: 39,0).

In den europäischen Ländern gibt es dagegen jeweils weniger als einen Erschossenen pro 100.000 Einwohner. 2010 stieg die Rate nur in Mazedonien auf 1,2. In Deutschland betrug sie 0,2 (158 Erschossene) und ist seit Jahren relativ konstant. Besonders sicher ist es in Island mit null derartigen Vorkommnissen in den vergangenen Jahren. Weltweit gibt es auch in Singapur und Japan so gut wie keine Todesopfer als Folge von Schusswaffengewalt. (APA, 23.7.2012)