Das Paar, das hier seinen Tanzpartner mit einem Eisenträger verwechselt, ist Magda Chowaniec und Mathieu Grenier: eine von 21 künstlerischen Positionen im Österreich- Pavillon der CPA bei Impulstanz.

Foto: Vladimir Perrin

Im Rahmen der CPA* 2012 präsentieren sich dem Publikum die Arbeiten von 21 Künstlern und Künstlerkollektiven.

Zwei Wochen lang wird es bewohnt, als Arbeitsplatz und Inspirationsquelle benutzt: Das ehemalige Grand Etablissement Gschwandner in Hernals, bis zum Zweiten Weltkrieg ein angesagtes Tanzlokal, wurde durch die Choreographic Platform Austria (CPA) als Veranstaltungsort wiederbelebt.

Die erstmals von Impulstanz ausgerichtete Plattform eröffnet hier ihren " Österreich-Pavillon": 21 österreichische und in Österreich lebende Künstler und Künstlerkollektive haben das Gebäude seit dem 16. Juli bezogen, um an Performances und Installationen zu arbeiten.

Publikumstage

Am 25., 27. und 29. Juli werden diese Formate dem Publikum präsentiert, wenn das Gschwandner jeweils von 15.00 bis 23.00 Uhr seine Pforten öffnet. In den unterschiedlichen Räumen des weitläufigen Gebäudes wird es vielfältige Möglichkeiten geben, zeitgenössischen Tanz zu entdecken. " In unserem 'Theatersaal' finden jeden Tag mit stündlichem Beginn fünf Acts statt", erklärt Dramaturgin Chris Standfest. Unter diesen On-Stage-Performances sind vor allem neue Produktionen und Adaptionen wie das Solo aurora borealis ("Polarlicht") von Stephanie Cumming oder eine spezielle Fassung von Your Dancer von Georg Blaschke und Liz King. When I don't dance I collect crystal balls von Magdalena Chowaniec und Mathieu Grenier, in dem sich die Genres Musical und Ballroom-Dance vermischen, wird ebenfalls in einer schrägen Shortvariante zu sehen sein.

"In den Lücken zwischen diesen Stücken gibt es Performances in anderen Räumen und durchgängige Installationen", erklärt Standfest. So lädt beispielsweise die Pudding Show von Laia Fabre und Thomas Kasebacher in einen Schuppen im Garten ein, während Anna Mendelssohn und Burkhard Stangl in einem Zelt heidnische Melodien und Schmalzbrot kredenzen. "Man kann sich hier eine Weile aufhalten und dann weitergehen", sagt Standfest, "ganz so, wie der Österreich-Pavillon gedacht ist - als ein lebendiger Ort zum Umherschweifen."

Unter den Installationen finden sich beispielsweise die Marschinstallation Left Right Left von Alexander Gottfarb oder Videoarbeiten von Philipp Gehmacher, die der Rauminstallation grauraum mit Egon Schiele aus dem Leopold-Museum entstammen. Elisabeth Bakambamba Tambwe erweitert ihre Videoarbeit Gooseflesh um eine interaktive Skulptur, die in verschiedene Räume des Gschwandner hineinwuchert.

Im großen Ballsaal findet jeden Abend eine Publikumsperfektion statt. Türkische Folklore und Bauchtanz, getanzte Chakras und zeitgenössisches Schunkeln erwarten die Besucher. "Wir hoffen, dass das Publikum mitmacht" , sagt Standfest, "denn selbst beim zeitgenössischen Tanz geht es darum, einfach zusammen zu tanzen." (Sabina Zeithammer, Sonderthema/Beilage, DER STANDARD, 24.7.2012)