"Verkauf unter strengsten Bedingungen"
Diese Optionen umfassen eine Weiterführung der Verlage durch Klett (ganz oder teilweise), die Hereinnahme eines Partners oder einen "Verkauf unter strengsten Bedingungen". Damit verwies Klett auf den bestehenden Kulturauftrag, den ein etwaiger Käufer mitübernehmen müsste. Unabdingbar sei ein überzeugendes Konzept zur Weiterführung. "Wenn einer kommt und sagt, er macht daraus einen Pornoladen, kommt das natürlich nicht in Frage", so Klett mit einem Lachen. Klett hatte sich bei der Übernahme zur Weiterführung der Verlage bis 2007 verpflichtet. Bis zu diesem Jahr müssen außerdem wenigstens fünf österreichische Titel pro Jahr und Verlag erscheinen. Dies müsste ein Käufer ebenso erfüllen.
Eine Entscheidung über die Zukunft der Verlust bringenden Verlage werde bis Ende des Jahre angestrebt, so Klett. Zahlen zu den Vorjahrs-Verlusten der ÖBV-Töchter wollte Klett auf Nachfrage nicht nennen. "Es würden Leute dafür verantwortlich gemacht werden. Ich möchte niemanden anschwärzen". Die Verluste - außer beim Christian Brandstätter Verlag, der "besser dastehe" - lägen jedoch in einer Größenordnung, die für Klett nicht akzeptabel seien. In der Vergangenheit wurden diese durch Querfinanzierungen aus dem profitablen Schulbuchbereich aufgefangen. Die Kulturverlage erzielten einen Umsatz-Anteil von 15 Prozent des Schulbuchverlags, so Klett.
Georg Glöckler zukünftig alleiniger Geschäftsführer
Die am Jahresende auslaufenden Verträge der bisherigen Geschäftsführer Robert Sedlaczek und Walter Amon werden laut Klett deshalb nicht verlängert, weil es in Zukunft durch die verwaltungstechnische Annäherung an Klett "nicht mehr so viel zu tun gibt". Geschäftsführung und Tochterfirmen sollen eng an das deutsche Stammhaus angebunden werden. "Wir brauchen hier keine große Holding mehr".