Teheran - Vor der nächsten Runde der Atomgespräche mit dem Iran kommen aus Teheran Überlegungen, künftig höherprozentiges Uran anreichern zu wollen. "Wenn sie (die Weltmächte) weiter Druck ausüben, werden wir das Niveau der Anreicherung auf 56 Prozent erhöhen", sagte Reza Taqavi, ein hoher Geistlicher und enger Berater des geistlichen Oberhauptes Ayatollah Ali Khamenei, laut iranischer Nachrichtenagentur Isna am Samstag.

Die Äußerung von Khamenei-Berater Taqavi erfolgten nach Medienberichten, wonach das iranische Parlament einen Aufruf an das Verteidigungsministerium vorbereitet, den Bau von Atom-U-Booten in Auftrag zu geben. Deren Betrieb würde auf über 50 Prozent angereichertes Uran 235 erfordern.

Die fünf UN-Vetomächte plus Deutschland (Fünf plus Eins) fordern einen sofortigen Stopp der von Teheran betriebenen Urananreicherung auf 20 Prozent, die nach iranischen Angaben zivilen, vor allem medizinischen Zwecken dient. Dagegen befürchten der Westen und Israel, dass die Islamische Republik die Fähigkeit zum Bau einer Atomwaffe anstrebt. Für deren Herstellung ist ein Anreicherungsgrad von rund 90 Prozent nötig, für ein Kernkraftwerk reichen 3,5 bis vier Prozent. (APA, 21.7.2012)