(An einem Rednerpult die Vorsitzende. Rede im Gange.)

VORSITZENDE: - von einer höchst erfreulichen Medienpräsenz sprechen, deren sich unsere Partei derzeit erfreut, noch dazu ohne dass dadurch unser Wahlkampfbudget maßgeblich belastet wird. Unsere Öffentlichkeitsarbeit ist also -

ZWISCHENRUFERIN: Hoch Kickl!

VORSITZENDE: Unsere Öffentlichkeitsarbeit ist also von äußerster Effizienz, zugegeben, dennoch dürfen wir nicht übersehen, dass es immer dieselben Namen sind, die in diesem Zusammenhang auftauchen, Scheuch, Graf, Meischberger -

ZWEITE ZWISCHENRUFERIN: Derfla!

VORSITZENDE: Auch Dörfler, ja. Und so sehr wir diese Entwicklung begrüßen, müssen wir doch umso mehr darauf achten, nicht den kritischen Blick zu verlieren! Wir sind keine Elitepartei, wir haben eine viel breitere Basis, als hier der Anschein erweckt wird, und diese Basis hat es nicht verdient, ständig zurückstehen zu müssen hinter den genannten Herren! Jawohl, Herren, meine Damen, ich sage bewusst, Herren, denn wo, frage ich, bleiben wir Frauen in unserer Öffentlichkeitsarbeit? (Applaus)

VORSITZENDE: Gerade die Freiheitliche Partei ist eine Partei der starken Frauen! Auch wir haben es immer wieder verstanden, Aufmerksamkeit zu erzielen, sei es durch die Äußerungen von Barbara Rosenkranz zu Fragen des Verbotsgesetzes - (Applaus)

VORSITZENDE: - oder indem Susanne Winter die problematische sexuelle Disposition des Propheten Mohammed zur Diskussion gestellt hat. (Starker Applaus)

VORSITZENDE: Schluss also mit der Zurückhaltung! Überlassen wir das Feld nicht den Männern allein, sprechen wir weibliche Themen an, melden wir uns zu Wort, zeigen wir, wie sehr die Freiheitliche Partei uns Frauen braucht! Ich bitte um Vorschläge.

BRIGITTE KASHOFER (zeigt auf)

(Vorhang)

(Antonio Fian, DER STANDARD, 21./22.7.2012)