Entweder Gruppenrabatt oder Vorteilscard-Ermäßigung - beides gemeinsam erlauben die ÖBB seit 2. Juli nicht mehr.

Foto: ÖBB/Eisenberger

Wien - Mit 2. Juli haben die ÖBB nicht nur die Ticketpreise um durchschnittlich acht Prozent erhöht - auch Vergünstigungen durch den Gruppentarif wurden eingeschränkt. Bisher hatten Reisende mit ÖBB-Vorteilscard, die in einer Gruppe unterwegs waren, Anspruch auf beide Ermäßigungen. Seit der Tarifreform kann jeweils nur mehr eine der beiden Rabattformen beansprucht werden.

Bei der bisherigen Regelung wurde der Gesamtpreis auf eine gebuchte Strecke mit jedem Gruppenmitglied um einen fixierten Prozentsatz günstiger (ab 10 Personen etwa um 30 Prozent gegenüber Einzeltickets). Dieser "Minimax"-Tarif gilt nun nur mehr für Reisende ohne Vorteilscard, die für sich einen Rabatt von 50 Prozent vorsieht.

Die ÖBB begründen ihre Entscheidung mit "unfairer Nutzung" durch Bahnkunden. Der "Minimax"-Tarif war ursprünglich für geschlossene Reisegruppen vorgesehen. In jüngster Zeit hätten sich aber immer mehr Individualreisende über soziale Medien verabredet, um sich am Abreisebahnhof zu treffen und ein günstigeres Gruppenticket zu besorgen. Laut "diePresse.com" beziffern die ÖBB den aus den Doppelrabatten entstandenen Umsatzentgang mit zwei Millionen Euro jährlich. (red, derStandard.at, 20.7.2012)