New York/London/Wien - Die Ölpreise sind am Montag belastet durch die erneute Verschärfung der Euro-Schuldenkrise regelrecht eingebrochen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur September-Lieferung kostete im Mittagshandel 103,70 US-Dollar (85 Euro). Das waren 3,13 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) sank um 2,95 Dollar auf 88,88 Dollar.

Das "Hochkochen" der Schuldenkrise in der Eurozone habe zu den Kursverlusten an den Ölmärkten geführt, schreibt die Commerzbank in einem Kommentar. Die Talfahrt setzte bereits am Freitag ein, nachdem sich die Lage am spanischen Anleihemarkt verschärfte. Zum Wochenauftakt seien die Preise zudem durch einen festeren US-Dollar und fallende Aktienmärkte weiter belastet worden. Ein niedriger Eurokurs macht Rohöl für Anleger aus der Eurozone teurer. Nach dem deutlichen Anstieg der Ölpreise bis zum vergangenen Donnerstag habe sich auch ein Korrekturpotenzial aufgebaut. Lediglich eine Eskalation der Lage in Syrien oder im Iran-Konflikt könnten den Preisrückgang laut Commerzbank bremsen.

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat zuletzt annähernd unverändert verharrt. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 103,70 US-Dollar. Das war ein Cent weniger als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren durchschnittlichen Ölpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (APA, 23.7.2012)