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Ian Tomlinson wird von hinten niedergeschlagen.

Foto: AP

London - Ein Londoner Gericht hat am Donnerstag einen Polizisten vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung eines Mannes während der Proteste gegen den G-20-Gipfel 2009 freigesprochen. Die Angehörigen des Opfers, das in der britischen Hauptstadt gestorben war, verließen das Gericht aus Protest gegen das Urteil der Jury vorzeitig.

Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst keine Verhandlung zu dem Fall angestrebt. Im vergangenen Jahr hatte eine gerichtliche Untersuchung jedoch ergeben, dass der heute 45-jährige Polizist Simon Harwood übermäßige und unangemessene Gewalt anwandte, als er den Mann von hinten mit einem Schlagstock schlug und zu Boden warf.

Der 47-jährige Zeitungsverkäufer Ian Tomlinson hatte versucht, durch die Reihen der Demonstranten zu kommen. Die Polizei hatte zunächst erklärt, Tomlinson sei auf natürliche Weise an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Sie war unter Druck geraten, nachdem auf einem im Internet verbreiteten Video die Schlagstockattacke des Polizisten auf den Zeitungsverkäufer zu sehen war. Tomlinson gehörte nicht zu den Teilnehmern der Proteste gegen das Krisenmanagement der 20 großen Industrie- und Schwellenländer im April 2009. (APA, 19.7.2012)