Klagenfurt - Im Fall um eine angebliche Entführung eines neun Jahre alten Mädchens am Mittwochabend am Kärntner Millstätter See gab die Polizei am Donnerstag bei einer Pressekonferenz neue Details bekannt. Nach einer neuerlichen Einvernahme des Kindes sei von einer Bedrohung nicht mehr auszugehen, sagte ein Polizeisprecher. Demnach dürfte ein Betrunkener dem Mädchen einen Kabelbinder um das Handgelenk gelegt haben und dann weitergegangen sein. Die Suche nach dem Mann läuft aber weiter.

Zuvor war die Exekutive davon ausgegangen, dass der Unbekannte das Mädchen aus Villach, das am Millstätter See eine Woche in einem Feriencamp verbrachte, entführen wollte. Er sei jedoch geflüchtet, als das Kind zu schreien begann.

Mädchen war weniger aufgeregt

Dabei soll es mit Kabelbindern gefesselt worden sein. Doch von einer Bedrohung für das Mädchen ist nun nicht mehr auszugehen. Kabelbinder lagen in dem Ferienressort zuhauf herum, weil zuvor ein Radrennen stattfand und die Teilnehmer damit ihre Startnummern befestigt hatten.

In einer neuerlichen Befragung des Mädchens im Beisein seiner Mutter bestätigte es seine ersten Angaben, war aber weniger aufgeregt und fügte an, dass der Mann nach Alkohol gerochen habe. Das führte die Polizei zu den neuen Erkenntnissen. (APA, 19.7.2012)