Geht es nach der Musikindustrie sollen Begriffe wie "torrent" aus der Autovervollständigung der Google-Suche und aus der "Instant Search" verschwinden.

Screenshot: Redaktion

Seit Anfang 2010 läuft vor französischen Gerichten ein Rechtsstreit zwischen der Musikindustrie und Google, in dem es im Kern um die geforderte Zensur von einzelnen Google-Services geht. Und in dieser Causa muss Google nun eine deutliche Niederlage hinnehmen.

Unterstützung?

Der Oberste Gerichtshof schließt sich in einem aktuellen Verdikt der Darstellung der französischen Musikindustrievereinigung SNEP an, dass die automatisch erstellte Autovervollständigung von Google und die "Instant Search"-Vorschläge implizit die Piraterie begünstigen. Aufgrund der häufigen Suchen nach Musikdownloads würde oft schon beim Eintippen des Namens einer Band  zusätzliche Suchbegriffe wie "torrent" vorgeschlagen - was das Aufspüren illegitimer Kopien erleichtere.

Filter

Entsprechend wird Google dazu verpflichtet künftig die drei Begriffe "Torrent", "Megaupload" und "Rapidshare" von er automatischen Vervollständigung auszunehmen, so das Urteil. Die Suchergebnisse selbst sind davon nicht betroffen, es geht hier also rein um die Vorschlagsfunktionen von Google.

Realitäts-Check

Das jetzige Urteil stellt einen Richtungswechsel in der Causa dar, hatte SNEP doch in den vorangegangenen zwei Instanzen die Klage verloren. Eine endgültige Entscheidung ist damit aber weiter nicht getroffen, diese soll es dann in der kommenden Berufungsrunde geben.  Selbst wenn Google verliert, wird dies aber wohl nur wenig wirklich konkrete Auswirkungen haben, wie Torrentfreak herausstreicht, filtert Google die entsprechenden Begriffe ohnehin bereits seit dem vergangenen Jahr weitgehend aus. Weitergehende Vorschläge zu Bittorrent-Downloads werden nun etwa erst gemacht, wenn der vollständige Begriff "torrent" eingegeben wurde. (red, derStandard.at, 19.07.12)