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Franz ist offenbar mit dem zufrieden, was man sich da so überlegt...

Foto: APA/Pfarrhofer

Linz - Der oberösterreichische Großhändler Pfeiffer (Unimarkt, Nah&Frisch) und die Lebensmittelkette Zielpunkt, an der das Unternehmen seit kurzem beteiligt ist, steigen im Frische-Bereich aus den Mehrpack-Angeboten aus. Das und weitere Vorhaben unter dem Ansatz "jetzt für morgen" präsentierten Pfeiffer-Geschäftsführer Erich Schönleitner, Zentraleinkäufer Gerhard Lassnig und Zielpunkt-Vorstand Jan Satek am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in einem Sozialmarkt in Linz.

Immer mehr Einpersonenhaushalte

Das Konzept der Großmengen gehe an den heutigen Konsumenten vorbei. Es gebe immer mehr Einpersonenhaushalte und diese bräuchten zum Beispiel keine acht Joghurts in einer Packung und seien mit deren Verbrauch überfordert. Der Ausstieg aus diesen Angeboten soll ab sofort umgesetzt werden, vor allem bei Molkereiprodukten, Fleisch und Wurst. Man wolle Vorreiter und Themenführer sein. Sparen sei auch ab dem ersten Produkt möglich, so Satek. Weitere Ziele des neuen CSR-Konzepts (Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung, Anm.): Müll vermeiden, Mitfahrbörse für Mitarbeiter und eine Alternative zu Plastiksackerln. Zielpunkt bestellt bereits keine mehr, sondern bietet bald nur noch Papier- und Dauertragetaschen an.

Jährlich würden 179 Kilo Lebensmittel pro EU-Bürger weggeworfen, gleichzeitig leben 79 Millionen von ihnen unter der Armutsgrenze, verdeutlichte Schönleitner. "Wir werden die Industrie begeistern müssen." Lassnig setzt dabei auf die Unterstützung von NGOs, eine eigene Plattform ist geplant. "Ich glaube, so ist das veränderbar."

Öfter einkaufen

Der Konsument soll zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln erzogen werden, wieder öfter einkaufen und bekomme dafür frische Produkte, betonte Schönleitner. Eine Mitentscheidung über Aktionen mittels Neuer Medien ist geplant. "Wir müssen den Lebensmitteln wieder mehr Wert geben", sieht Satek einen Auftrag. Pfeiffer und Zielpunkt unterstützen auch die Sozialmärkte und wollen dies ausbauen. Es gehe darum, Produkten "eine zweite Chance im Handel zu geben", sagte Soma-Gründer und Vorstandsmitglied Lassnig.

Die Vorhaben würden sich nicht kurzfristig im Umsatz niederschlagen, doch wichtig sei ohnehin der langfristige Ertrag, ergänzte Schönleitner. Der Aktionsanteil betrage bei Unimarkt derzeit 30 Prozent, quer über alle Produkte, so Geschäftsführer Peter Prilhofer, bei Zielpunkt liege er leicht darunter, ergänzte Satek. Das werde sich durch das neue Konzept nicht gravierend, aber tendenziell ändern. (APA, 18.7.2012)