Berlin - Das Geschäft für die deutschen Zeitungsverlage bleibt schwierig. "Es ist eigentlich, wenn man realistisch ist, für 2012 nicht unbedingt ein besseres Ergebnis zu erwarten als 2011", sagte der Geschäftsführer Verlagswirtschaft des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Jörg Laskowski, am Dienstag in Berlin. So dürften die Werbemärkte stagnieren, was auf das Anzeigengeschäft drücke. Das vergangene Jahr war nach Angaben des Verbandes geprägt von weiteren Auflagenverlusten, einem knapp gehaltenen Gesamtumsatz der Branche, allerdings auch von steigenden Besucherzahlen auf den Internet-Seiten der Zeitungen.

Sinkende Auflagen

Insgesamt herrscht verhaltene Zuversicht in der Branche: "Die Zeitungen, die Zeitungshäuser, haben alle Voraussetzungen, aus einer neuen digitalen Medienkultur als Gewinner hervorzugehen", sagte BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. Bei den Umsätzen blieben die Zeitungen im vergangenen Jahr mit 8,51 Milliarden Euro um 0,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Wochen- und Sonntagszeitungen konnten leicht um 0,5 Prozent zulegen. "Die stabilste Entwicklung haben schon fast traditionell die regionalen und lokalen Abo-Zeitungen", ergänzte Laskowski. Schwächere Anzeigen- und Beilagenumsätze standen steigenden Vertriebsumsätzen gegenüber. Die Auflagen gingen im Vergleich der ersten Quartale dieses und des vergangenen Jahres um 3,2 Prozent zurück.

Hoffnung Internet

Hoffnungen macht der Branche nach Verbandsangaben die wachsende Akzeptanz der Internet-Seiten der Zeitungen. Die Zahl der regelmäßigen Besucher dieser Seiten liege inzwischen bei 27,1 Millionen nach 26 Millionen vor einem Jahr. Knapp 40 Prozent der deutschen Bevölkerung im Alter von über 14 Jahren gehe regelmäßig auf die Zeitungsseiten im Netz, der Anteil der 14- bis 29-Jährigen liege gar bei 63 Prozent. Damit sei die Reichweite dieser Seiten größer als je zuvor. Als große Herausforderung der Zukunft sieht der BDZV, in diesem Bereich zunehmend Akzeptanz für Bezahlmodelle zu schaffen. (Reuters, 17.7.2012)