Der einst marxistisch orientierte "Carlos", dem in Österreich der Terroranschlag auf die Wiener OPEC-Konferenz im Jahre 1975 vorgeworfen wird, bei dem drei Menschen ums Leben kamen, inspiriert sich nunmehr am El Kaida-Führer Osama bin Laden. "Scheich Osama ist auf Grund seines immensen Charisma gewiss ein einzigartiger Fall in der jüngeren Geschichte", ein "Held aller Unterdrückten", der einen "herrlichen Kampf liefert", schreibt "Carlos" in dem Buch. In dem Vorwort, welches das Datum des 31. März 2003 trägt, beschreibt der venezolanische Terrorist Syrien, Iran und Nordkorea als "die letzten Widerstandsgebiete, die letzten Inseln der Souveränität" gegenüber dem US-amerikanischen "Aggressor".
Interviews
Der 1994 in Sudan festgenommene Sanchez hatte bereits in einer arabischen Wochenzeitschrift einen Artikel veröffentlicht, in dem er die Verantwortung für die Wiener OPEC-Geiselnahme auf sich genommen hatte. Seit seiner Inhaftierung in Frankreich gewährte er auch mehreren französischen Printmedien Interviews. In dem jüngsten Buch allerdings schreibt "Carlos" nicht über seine persönlichen Aktionen. "Es handelt sich um theoretische Überlegungen, um politische Schriften", betonte seine Anwältin Isabelle Coutant-Peyre, die überdies ihre Absicht abekundet hat, "Carlos" zu heiraten.