Wien - Nur knapp sechs Wochen nach dem Venustransit ist von Österreich aus erneut ein allerdings nicht ganz so seltenes Himmelsschauspiel zu beobachten. Am frühen Sonntagmorgen (15. Juli) bedeckt der abnehmende Mond den hellen Jupiter. Um das Schauspiel verfolgen zu können, ist ein freier Blick nach Nordosten nötig - nach Angaben der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie ist die Verwendung eines starken Fernglases bzw. noch besser eines kleinen bis mittleren Fernrohrs ratsam. Die Wetterprognosen sind jedoch nicht allzu ermutigend. Vorhergesagt sind wechselhafte Bedingungen mit teils gewittrigen Regenschauern.

Der Mond beginnt sein Jupiter-Rendezvous gegen 03.30 Uhr - in Wien wird es um kurz nach 03.32 Uhr soweit sein, in Bregenz müssen sich Frühaufsteher bis knapp vor 03.35 Uhr gedulden. Das Himmelsschauspiel dauert dann rund eine Dreiviertelstunde.

Galileische Monde in günstiger Position

Neben dem Jupiter selbst werden auch seine vier hellsten Monde von der Scheibe "unseres" Mondes verschluckt. Für Beobachter auf der Erde befinden sich diese nach ihrem Entdecker benannten Galileischen Monde zum Zeitpunkt der Jupiterbedeckung in äußerst günstigen Positionen. Die vier Trabanten sind links und rechts neben dem Planeten aufgereiht, wenn die Scheibe des Erdmondes langsam Kurs auf das Jupiter-System nimmt. "Europa" und "Io" werden vor, "Ganymed" und "Callisto" nach dem Planeten selbst bedeckt.

Zuletzt war eine Jupiterbedeckung durch den Mond am Nachthimmel in Österreich vor zehn Jahren zu beobachten. Das nächste Aufeinandertreffen gibt es hierzulande zwar schon am 28. November 2019 - allerdings bei Tageslicht am Vormittag. Wer auf die gleiche Konstellation wartet, muss dies bis 20. Jänner 2031 tun. (APA/red, derstandard.at, 12.7.2012)