Bonn - Der zuletzt heftig kritisierte Intendant der deutschen Bundeskunsthalle in Bonn, der gebürtige Wiener Robert Fleck, scheidet bereits vorzeitig aus seinem Amt. Er habe um eine Entbindung von seinen Aufgaben zum 1. Oktober gebeten, teilte der 55-Jährige am Mittwoch mit. Als Begründung gab er an, seine Aufgaben als Kunsthallen-Intendant und als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie hätten sich als unvereinbar erwiesen.

Vor gut zwei Wochen hieß es noch, Fleck werde bis Ende 2013 Chef des bundeseigenen Museums bleiben und nur sein Vertrag nicht mehr verlängert. Zuvor hatte die von ihm verantwortete Ausstellung von Werken des Künstlers Anselm Kiefer für Ärger gesorgt, die ausschließlich aus einer privaten Sammlung zusammengestellt wurde. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" sprach in diesem Zusammenhang von einem Skandal: Es sei üblich geworden, einzelnen Sammlern ein Denkmal zu setzen, statt ihre Kollektionen sorgsam in einen kunsthistorischen Zusammenhang einzugliedern.  Fleck hatte 2009 den zwei Jahre zuvor eilig berufenen Interimsintendanten Christoph Vitali abgelöst - zu einem Zeitpunkt, als die Besucherzahlen sehr gering waren.   (APA, 12.7.2012)