Andrea Zittel: "Lay of My Land"
(www.zittel.org)

Foto: Prestl Verlag

Wien - Der Österreichische Friedrich-Kiesler-Preis 2012 geht laut Kiesler-Privatstiftung an die US-Künstlerin Andrea Zittel (46). Die mit 55.000 Euro dotierte Auszeichnung wird abwechselnd alle zwei Jahre von der Republik Österreich und der Stadt Wien "für herausragende Leistungen im Bereich der Architektur und der Künste, die den experimentellen und innovativen Auffassungen Friedrich Kieslers und seiner Theorie der , correlated arts' entsprechen" vergeben.

Zittel, aus Kalifornien gebürtig, wurde in den frühen 1990ern in New York sesshaft. Dort errichtete sie u. a. das A-Z East, ein kleines Reihenhaus in Brooklyn, das sie in einen Ausstellungsraum verwandelte, um Möglichkeiten von selbstentworfenen Lebens- und Wohnprototypen zu testen. 2000 wechselte sie wiederum in den Westen der USA, wo sich Zittel in der High-Desert-Region in der Nähe des Joshua-Tree-Nationalparks niederließ und A-Z West gründete.

Sie wurde Mitorganisatorin von Smockshop, einem von Künstlern geleiteten Unternehmen, das durch den Verkauf von "smocks" (Kitteln) Einnahmen für mittellose Künstler generiert. Überdies begründete sie High Desert Test Sites, eine Reihe experimenteller Kunstorte, die "einen alternativen Raum für experimentelle Arbeiten aufstrebender und etablierter Künstler bieten".

In ihren Skulpturen und Rauminstallationen transformiere Zittel, so die Jury, "lebensnotwendige Alltagspraktiken - wie Essen, Schlafen, Baden und das Pflegen gesellschaftlicher Kontakte - in künstlerische Experimente und Szenarios neuer Lebensweisen." Der Jury besteht u. a. aus Hermann Czech und Dietmar Steiner. (red, DER STANDARD, 13.7.2012)