Wien - Die kollektivvertraglichen Gehälter der Beschäftigten der Eisenbahnunternehmungen - Privatbahnen, städtische Nahverkehrsunternehmen, aber auch rund 9.000 ÖBB-Bedienstete, die ab 2005 in das Unternehmen eingetreten sind - werden um 2,4 Prozent angehoben. Dazu kommt ein monatlicher Fixbetrag von 25 Euro. Das teilte der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer am Mittwoch mit. Die Einigung gilt die nächsten zwei Jahre und tritt rückwirkend per 1. Juli 2012 in Kraft.

40-Stunden-Woche bleibt

Für den Zeitraum 2013/14 wird ein Anhebungsmechanismus wirksam; die Gehaltserhöhungen werden sich am Verbraucherpreisindex des ersten Quartal 2013 orientieren, dazu kommt noch eine Anhebung um ein Prozent. "Wir freuen uns, dass gemeinsam konstruktive Lösungen gefunden werden konnten", kommentierte Fachverbandsobmann Thomas Scheiber die Einigung mit der Gewerkschaft Vida. Die von der Arbeitnehmerseite ins Spiel gebrachte Arbeitszeitverkürzung von 40 auf 38,5 Wochenstunden werde nicht kommen. "Wir haben in den Verhandlungen nachdrücklich und erfolgreich vor den Gefahren und Schäden gewarnt, die ein solches Modell der gesamten Wirtschaft bringen könnte", so Scheiber. Um seriös einschätzen zu können, welche Risiken eine Arbeitszeitverkürzung wirklich brächte, soll nun ab Herbst in Abstimmung mit der Gewerkschaft eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden. Auch die von der Gewerkschaft und den ÖBB zuletzt ins Spiel gebrachte höhere Abgeltung der Nachtarbeit in Form von Freizeit sei nun vom Tisch.

Vor einer Woche hatten Gewerkschaft und ÖBB für rund 29.000 ÖBB-Mitarbeiter eine Verkürzung der Arbeitszeit von 40 auf 38,5 Wochenstunden ab Juli 2013 beschlossen, die eine Lohnerhöhung ersetzen soll. (APA, 11.7.2012)